1. Der Garten ist sehr klein. Leider liegt mir kein genauer Plan vor, aber ich schätze mal, dass es höchstens 150 qm sind. Für den Anbau von Nutzpflanzen ist der Platz extrem eingeschränkt. Es gibt nur einen einzigen Standort, der genug Sonne bietet, um Tomaten & Co anzupflanzen. Dieser Streifen ist sehr schmal. Die Hochbeete haben dort sehr wuchtig, massiv und deplatziert gewirkt.
Die rostige Optik des Cortenstahls mag ich an sich total gerne. Allerdings ist der Garten durch hohe Bäume und umliegende Hecken bereits sehr dunkel bzw. dunkelgrün. Die Beete haben für eine zusätzliche optische Verdunkelung gesorgt, was mir nicht gefallen hat.
Fazit: Das Auge gärtnert mit und daher mussten die Beete weg.
2. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich hatte noch nie soviel mit Schädlingen, Schnecken und weiterem Ungeziefer zu kämpfen wie in den Hochbeeten. Gerne wird gesagt, dass man im Hochbeet keine Probleme mit Schnecken hätte. Doch wie soll man es frei von Schneckeneiern halten, wenn man Gartenabfälle (die eine Zeit lang auf einen Haufen herumliegen) und eigenen Kompost zum Auffüllen verwendet. In Summe haben sich sehr viele Tiere in den Beeten wohlgefühlt und das Gemüse regelmäßig vernichtet. Das hat mich sehr frustriert.
Fazit: Gärtnern soll Spaß machen und nicht für Frust sorgen.
3. Das starke Absacken der Erde hat mich schier in den Wahnsinn getrieben. Die Schichtungsweiße, die in Büchern und Beiträgen stehst, empfohlen wird, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Noch während des Jahres ist die Erde durch den Verrottungsprozess immer weiter nach unten gesunken. Rückblickend würde ich noch viel mehr grobes Material wie Holzscheite in das Hochbeet schichten. Da es mit einem immensen Aufwand verbunden ist, ein Hochbeet komplett leer zu schaufeln und neu zu befüllen, bin ich vor dieser Arbeit zurückgeschreckt. Da kommen wir auch noch mal zum Punkt „kleiner Garten“. Hier sind solche Arbeiten extrem herausfordernd, da es keinen Ort gibt, um Erde und anderes Material gut zu lagern/zu verstecken. Früher hatten wir einen sehr großen Garten und dort einen versteckten Platz, um beispielsweise den Rückschnitt zu lagern.
Fazit: Eine andere Schichtung wäre besser gewesen.
4. Trotz Hochbeet muss ich mich sehr weit nach unten beugen und empfinde die Arbeitshöhe eher als unangenehm. Wäre ich etwas kleiner, würde das wahrscheinlich anderes sein ;-).
Doch das ist jetzt nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Grundsätzlich habe ich festgestellt, dass ich keine Hochbeete brauche, um Gemüse anzubauen. Um es noch präziser zu sagen: Ich brauche nicht Unmengen von Erde, um meine Gemüsepflanzen gut wachsen zu lassen. Dadurch, dass ich im kleinen Garten keinen Platz habe, um selbst weiterhin für das Nachfüllmaterial und große Mengen Kompost zu sorgen, ist es auch eine finanzielle Frage. Ich möchte nicht Unmengen an Geld in Form von hochwertiger Bioerde in meinem Hochbeet versenken.
Fazit: Die Kosten müssen überschaubar bleiben.
und so geht es weiter…
…mit den altbewährten Rahmenbeeten!
in meinem ehemaligen Garten in Würzburg, den du auf dem Foto oben siehst, habe ich in zwei Rahmenbeeten jede Menge Gemüse angebaut. Diese Beetform hat mir sehr gut gefallen. Die Holzrahmen fügen sich optisch wunderbar in den Garten ein und sind obendrein sehr einfach und schnell selbst gebaut. Ein weiterer Vorteil: man braucht wesentlich weniger Erde.
*Ein kleiner Nachtrag*
Keineswegs möchte ich Hochbeete hier grundsätzlich schlecht reden. Darum geht es mir überhaupt nicht. Hochbeete haben durchaus ihre Berechtigung und es gibt viele Gärten oder urbane Orte wie Hinterhöfe, wo das prima funktionieren kann. Ich für meinen Teil musste jedoch feststellen, dass es mich nicht zufrieden macht, darin weiter zu versuchen, Gemüse anzubauen. Dafür freue ich mich umso mehr für alle, die glücklich und zufrieden mit ihren Hochbeeten sind. Das Tolle am Gärtnern ist doch, dass jeder seinen eigenen Weg findet und es so viele Möglichkeiten gibt. Für mich bedeutet Gärtnern auch, Erfahrungen sammeln zu dürfen und meinen Art des Anbaus an meine Bedürfnisse und Wünsche anpassen zu können. Garten ist Freiheit.