Die Nashi-Birne, auch bekannt als chinesische, asiatische oder japanische Birne, ist ein exotisches Obst, das sich auch in unseren Breitengraden erfolgreich anbauen lässt. Diese apfelförmige Frucht besticht durch ihre saftige Süße und den erfrischenden Geschmack, der an eine Mischung aus Melone und Birne erinnert. Erfahren Sie hier alles über den Anbau, die Pflege und das Vermehren dieses asiatischen Obstgehölzes.
Herkunft und Eigenschaften der Nashi-Birne
Die Nashi-Birne (Pyrus pyrifolia) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und stammt ursprünglich aus China. Heute ist sie jedoch in ganz Ostasien, insbesondere in Japan, weit verbreitet. Der Begriff “Nashi” bedeutet auf Japanisch einfach “Birne”, weshalb der Name „Nashi-Birne“ streng genommen eine Dopplung darstellt. Diese winterharte, mittelstark wachsende Baumart erreicht eine Höhe von 7 bis 15 Metern, während für Hausgärten meist schwachwüchsige Sorten mit maximal 5 Metern Höhe bevorzugt werden.
Im April entfaltet der Nashi-Birnen-Baum seine weiße Blütenpracht, die zahlreichen Insekten als Nahrungsquelle dient. Für eine optimale Bestäubung benötigt die Nashi jedoch einen zweiten Baum oder eine bestäubende Birnensorte wie ‘Conference’ oder ‘Williams Christ’. Die apfelförmigen, plattrunden Früchte weisen helle Lentizellen auf und variieren farblich von gelbgrün bis hin zu bronzefarben. Die Ernte erfolgt zwischen August und Oktober, und die Früchte schmecken fruchtig-süß und sehr saftig.
Nashi-Birne pflanzen: Standort und Vorgehen
Nashi-Birnen bevorzugen ähnliche Standortbedingungen wie unsere heimischen Birnensorten. Ein sonniger Platz in durchlässigem, humusreichem Boden mit einem leicht sauren pH-Wert bietet die besten Voraussetzungen für gesundes Wachstum. Die Pflanzzeit liegt idealerweise im Spätherbst, zwischen Oktober und November, da der Baum so Zeit hat, Wurzeln zu bilden, bevor er im Frühling voll austreibt.
Gehen Sie beim Pflanzen der Nashi-Birne wie folgt vor:
- Heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus, das mindestens 1,5-mal so groß ist wie der Wurzelballen.
- Mischen Sie die ausgehobene Erde mit reifem Kompost oder einem Bodenaktivator, um die Nährstoffversorgung zu verbessern.
- Setzen Sie den Baum so ins Loch, dass die Veredlungsstelle etwa 10 cm über der Erdoberfläche bleibt.
- Füllen Sie das Loch auf, drücken Sie die Erde leicht an und formen Sie einen Gießrand, um das Wasser effizient zu halten.
- Befestigen Sie den Baum zwischen zwei Pflöcken, um ihn gegen Wind zu schützen.
Pflege der Nashi-Birne
Im ersten Jahr nach der Pflanzung sollten Sie den Baum regelmäßig bei Trockenheit wässern. Eine jährliche Düngung im Frühjahr unterstützt das Wachstum und die Fruchtbildung. Wie bei vielen Obstbäumen ist ein gezielter Erziehungsschnitt erforderlich, um eine gesunde Krone zu formen und die Blütenbildung zu fördern. Nashi-Bäume sind zudem relativ resistent gegen Schädlinge und Krankheiten wie Birnengitterrost und Apfelschorf, jedoch anfällig für Feuerbrand und den Birnenverfall.
Nashi-Birne vermehren
Die Vermehrung der Nashi-Birne kann über Samen oder Veredelung erfolgen. Beachten Sie jedoch, dass die Keimung der Samen eine längere Kälteperiode benötigt, da sie zu den Kaltkeimern gehören. Um eine sortenreine Vermehrung zu gewährleisten, bietet sich die Veredelung auf Birnen- oder Quittenunterlagen an. Diese Methode ermöglicht es, bestehende Obstbäume mit Nashi-Zweigen zu veredeln und so eine neue Sorte zu integrieren.
Ernte und Lagerung der Nashi-Birne
Die Nashi-Birnen reifen im Spätsommer und sollten rechtzeitig geerntet werden, da sie nach der Reifung schnell weich werden. Die Früchte sind nicht nur äußerst saftig, sondern auch reich an Vitaminen sowie Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium, die für eine gesunde Muskelfunktion wichtig sind. Frisch geerntet, lassen sich die Birnen direkt verzehren oder zu Saft, Marmelade und Birnen-Chips verarbeiten. Gekühlt sind die harten Früchte bis zu zwei Monate lagerfähig.