Gartenabfälle oder Weihnachtsbäume dürfen nicht einfach so verbrannt werden. Auch bei einem gemütlichen Abend an der Feuerstelle im eigenen Garten solltest du die folgenden Vorschriften beachten.
Das angenehme Knistern des Feuers, leckere Marshmallows oder Stockbrot – ein gemütlicher Abend an der Feuerstelle sorgt in jeder Jahreszeit für Geselligkeit und gute Laune. Manche Menschen wollen besonders schlau sein und in ihrer Feuerschale alles verbrennen, was ihnen gerade in die Hände fällt.
Beide Fälle können mit einem saftigen Bußgeld bestraft werden, wenn man sich nicht an das Gartenrecht und die gesetzlichen Vorschriften hält. Und die fallen, wie soll es auch anders sein, in jedem Bundesland ein bisschen anders aus.
Feuerschale im Garten aufstellen: Was muss man beachten?
Ist es überhaupt erlaubt, ein Feuer im eigenen Garten zu machen, und welche Kriterien muss eine Feuerschale erfüllen, damit man sie legal benutzen darf? Welche 7 Dinge du bei deinem Vorhaben unbedingt beachten solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Inhalt
- Braucht man für die Feuerstelle im Garten eine Genehmigung?
- Umgebung der Feuerstelle im Garten
- Beschaffenheit der Feuerstelle im Garten
- Allgemeine Regeln
- Welche Materialien dürfen verbrannt werden?
- Wann wird ein Holzsammelschein benötigt?
- Was darf nicht verbrannt werden?
- Bußgeld
1. Braucht man für die Feuerstelle im Garten eine Genehmigung?
Kleine Feuer mit erlaubten Brennmaterialien dürfen in den dafür vorgesehenen Schalen oder Körben grundsätzlich ohne Genehmigung der Gemeinde erfolgen. Ein Lagerfeuer, also ein Feuer auf dem Boden, ist hingegen nicht erlaubt und erfordert immer eine Genehmigung. Für das Anlegen einer größeren, festen Feuerstelle benötigt man sogar eine Baugenehmigung.
In jedem Fall empfiehlt es sich, vor einem gemütlichen Abend an der Feuerstelle die örtlichen Vorschriften bei der Gemeinde oder dem zuständigen Ordnungsamt zu erfragen, um sich unnötigen Ärger im Nachhinein zu ersparen.
2. Umgebung der Feuerstelle im Garten
Bevor du ein Feuer in deinem Garten machst, solltest du sicherstellen, dass die Umgebung der gewählten Stelle geeignet ist und die Schale auf einem feuerfesten Untergrund steht. Entferne deshalb alle entflammbaren Gegenstände in der Nähe und verwende im Zweifelsfall ein Unterlegblech, um empfindliche Böden zu schützen.
3. Beschaffenheit der Feuerstelle im Garten
Für die Nutzung von Feuerkörben und Feuerschalen bedarf es keiner Genehmigung, solange sie einen maximalen Durchmesser von einem Meter haben. Sie dürfen allerdings nur für Wärme- oder Gemütlichkeitsfeuer und ausschließlich mit zugelassenen Brennstoffen verwendet werden. Wer die Feuerschale zur Verbrennung von Abfällen oder Müll benutzt, begeht eine Ordnungswidrigkeit.
Beim Kauf von Feuerkörben und Feuerschalen kommt es weniger auf die Optik, sondern auf die Sicherheit an. Verwende bei Bedarf zusätzlich einen Deckel oder einen Aufsatz, um den Funkenflug zu minimieren, und achte beim Kauf und der anschließenden Verwendung außerdem auf das Material. Kohle sollte nur in Schalen oder Körben aus Metall verbrannt werden. Zur Verbrennung von Holz eignen sich außerdem Feuerschalen aus Terrakotta oder Keramik.
4. Allgemeine Regeln
Bei langanhaltender Trockenheit oder ungünstigen Witterungsbedingungen wie starkem Wind verzichtest du besser auf das Anzünden eines Feuers im Garten. Die Gefahr, dass durch Funkenflug ein unkontrollierter Brand entsteht, der sich schnell ausbreitet, ist in diesem Fall zu groß.
Verzichte auf den Einsatz von Benzin oder Brandbeschleunigern und achte darauf, dass jederzeit eine schnelle Möglichkeit besteht, das Feuer zu löschen.
5. Welche Materialien dürfen verbrannt werden?
In deine Feuerschale gehören ausschließlich natürliche und unbehandelte Materialien, die keine Schadstoffe enthalten. Dazu zählen:
- naturbelassenes, trockenes Holz
- kurze, trockene Zweige
- Holzbriketts
- Zapfen
- abgelagerte Holzscheite
6. Wann wird ein Holzsammelschein benötigt?
Die einfachste Möglichkeit, um sich geeignetes Brennmaterial für die Feuerstelle zu besorgen, ist der Weg zum Supermarkt oder zur Tankstelle. Hier gibt es abgepacktes Holz, das bereits zerkleinert wurde, oder Holzbriketts zu kaufen. Weder das Fällen von Bäumen auf dem eigenen Grundstück noch das Sammeln oder Abschneiden von Ästen in Waldstücken ist ohne Weiteres erlaubt.
Wer einen Holzsammelschein beantragt, darf immerhin Holz aufsammeln, das bereits auf dem Waldboden liegt. Je nach Region liegen die Gebühren für die Beantragung zwischen 5 und 30 Euro. Aber auch mit einem Holzsammelschein muss die gesammelte Menge Holz von einem Förster abgesegnet werden.
7. Was darf nicht verbrannt werden?
Es dürfen keine Gartenabfälle, behandeltes Holz, Plastik oder andere schadstoffhaltige Materialien verbrannt werden. Die Verbrennung solcher Materialien ist gesetzlich verboten und kann zu erheblichen Bußgeldern führen.
8. Bußgeld
Wer sich nicht an die Vorschriften hält und unzulässige Materialien verbrennt oder ohne Genehmigung ein größeres Feuer entfacht, muss mit einem Bußgeld rechnen. Die Höhe des Bußgeldes variiert je nach Bundesland und Verstoß.
Mit diesen Tipps steht einem sicheren und gemütlichen Abend an der Feuerstelle nichts mehr im Weg. Achte darauf, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.