Die Weinraute (Ruta graveolens) ist eine pflegeleichte, immergrüne Zierpflanze, die durch ihre heilenden Eigenschaften besticht. Schon die Römer nutzten sie als beliebtes Heil- und Gewürzkraut. Auch heute wird sie in heimischen Gärten wegen ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Trockenheit geschätzt.
Die Weinraute bevorzugt sonnige, eher trockene Standorte und gedeiht besonders gut in kalkhaltigen Böden. Sie erreicht eine Höhe von etwa 50 cm, und ihre blaugrünen, gefiederten Blätter sind besonders auffällig. Wichtig zu beachten: Die Blätter der Pflanze sind phototoxisch und können bei Berührung Hautreizungen verursachen, weshalb beim Umgang Handschuhe getragen werden sollten.
Die Pflanze blüht zwischen Juni und Oktober mit zarten, gelb-grünen Blüten, die bei Bienen und Insekten sehr beliebt sind. Trotz ihrer mediterranen Herkunft ist die Weinraute extrem winterhart und hält Temperaturen von bis zu –28 °C stand.
Für den Anbau ist es empfehlenswert, den Boden mit Sand und Kalk zu vermischen, um die Drainage zu verbessern. Auch in Töpfen kann die Weinraute gedeihen – hier sollte jedoch ein frostfreier Platz zur Überwinterung gewählt werden.
Die Vermehrung erfolgt durch Samen oder Stecklinge. Nach der Ernte im Herbst sollten die Samen kühl und trocken gelagert werden, bevor sie im Frühjahr ausgesät werden. Stecklinge können im Sommer oder Herbst geschnitten und in sandigem Boden angezogen werden.
Vorsicht bei der Ernte! Die Weinraute enthält giftige Stoffe, die bei übermäßigem Verzehr gesundheitsschädlich sein können. Vor allem Schwangere sollten auf den Verzehr verzichten, da sie vorzeitige Wehen auslösen kann. Ihre heilenden Eigenschaften – darunter entzündungshemmend und krampflösend – machen die Pflanze dennoch zu einem wertvollen Bestandteil der Naturheilkunde.
Die Blätter der Weinraute verbreiten einen intensiven Duft, der als abschreckend auf Ratten, Katzen und Schadinsekten wirkt. Wer solche Tiere fernhalten möchte, kann die Pflanze daher gezielt im Garten anpflanzen.