Vor einigen Jahren beziehungsweise Jahrzehnten waren Weidenkätzchen noch nahezu überall in freier Wildbahn anzutreffen: an Böschungen, Feld- und Waldrändern, Bahndämmen,… Doch im Laufe der Jahre nahm deren Bestand immer mehr ab – nicht zuletzt deswegen, weil Menschen häufig auf die Idee kamen, den einen oder anderen Kätzchenzweig von diesen Sträuchern abzuschneiden beziehungsweise zu reißen. Heutzutage haben die Weidenkätzchen eher Seltenheitswert – und stehen unter Naturschutz.
Weidenkätzchen Pflanzen – Steckbrief von Gartenbista:
Weidenkätzchen, die eigentlich „Salweide“ heißen, gibt es hierzulande in circa 30 verschiedenen Arten. Ihren Kosenamen die Weiden haben sie aufgrund ihrer weichen, an Katzenfell erinnernden Samenstände erhalten. Unter Naturschutz stehen sie alle, und dies aus gutem Grund: die Weidenkätzchen blühen bereits im März/April und dienen somit als eine der ersten und wichtigsten Nahrungsquellen für Bienen und Hummeln.
Ihr frühes Blühen ist auch mit ein Grund dafür, dass ihre Zweige sehr gerne für Ostersträuße verwendet werden. Wer sich diese Kätzchen ins haus holen möchte, darf sie keinesfalls einfach von Sträuchern beziehungsweise Bäumen in freier Natur abscheiden. Entweder holt man sie sich aus dem eigenen Garten oder kauft sie im Fachhandel – alles andere ist strafbar.
Pflanzen
Weidenkätzchen sehen nicht nur ansprechend aus und dienen als Nahrungsquelle für Insekten, sondern wachsen auch sehr schnell. Nicht zuletzt deswegen werden sie gerne als Wind- oder Sichtschutz gepflanzt. Der Standort und die Bodenverhältnisse sind den Salweiden eigentlich egal: sie sind diesbezüglich sehr anspruchslos. Am liebsten stehen sie allerdings an einem sonnigen Plätzchen.
Beim Pflanzen in Reihe, beispielsweise als Sichtschutz, sollte darauf geachtet werden, dass der Abstand zwischen den einzelnen Kätzchen die Hälfte ihrer Wuchsbreite ausmachen sollte.
Richtig gießen und düngen
Auch bei ihrem Wasserbedarf sind die Weidenkätzchen recht genügsam: sie dürfen nur nicht austrocknen, benötigen aber ansonsten nicht besonders viel Wasser. Auch beim Düngen ist nicht besonders viel zu beachten: eine gelegentliche Dünge- beziehungsweise Kompostgabe erfreut die Weidenkätzchen, ist aber nicht zwingend notwendig für ein kräftiges Wachstum.
Schneiden
Damit gewährleistet ist, dass die Weidenkätzchen auch weiterhin kräftige austreiben und schnell wachsen können, ist ein Rückschnitt der Pflanzen unbedingt notwendig. Dieser sollte direkt nach der Blüte erfolgen und kann auch ruhig ein wenig radikaler ausfallen. Auch wenn die Weidenkätzchen nach dem Schnitt ein wenig seltsam aussehen: dadurch dass sie extrem schnell wachsen, hält dieser Zustand nicht lange an…
Vermehren
Die Salweiden werden durch Stecklinge vermehrt. Zu diesem Zweck wird im Frühjahr ein Zweig vom Strauch abgeschnitten und etwa 10 – 15 cm tief in die Erde gesteckt. Nach wenigen Tagen beginnt der Steckling mit der Wurzelbildung; nach einigen Wochen kann er an seinen endgültigen Standort verpflanzt werden (sofern er nicht gleich dort hineingesteckt worden ist).
Schädlinge und Krankheiten
Leider werden Salweiden häufig von Blattläusen heimgesucht, die teilweise die Blätter und Triebe des gesamten Strauches aussaugen können. Nimmt ein derartiger Befall überhand, ist der Einsatz eines speziellen Pflanzenschutzmittels unabdingbar. Dasselbe gilt für den Befall mit dem Weidenrost-Pilz, der an seiner orange-mehligen Optik zu erkennen ist: ein spezielles Fungizid ist meistens unvermeidlich, allerdings Kann zunächst versucht werden, dem Pilz durch Entfernen und Entsorgen (nicht auf dem Kompost!) des betroffenen Pflanzenteile Herr zu werden.
Heilwirkung
Was viele nicht wissen: Die Rinde der Weidenkätzchen enthält Salicin, welches bei Einnahme vom menschlichen Körper in Salicyl umgewandelt wird. Dessen Wirkstoff ist allgemein bekannt: Acetylsalicylsäure = Aspirin. In früheren Zeiten wurde die Rinde der Salweiden getrocknet, daraus ein Tee hergestellt und gegen Schmerzen eingenommen.