Das Schneiden eines Walnussbaums erfordert Fingerspitzengefühl und Wissen über den richtigen Zeitpunkt und die geeigneten Methoden. In diesem Artikel erfahren Sie, warum der Spätsommer der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt ist und wie Sie einen Walnussbaum fachgerecht pflegen können.
Walnussbäume der Gattung Juglans wachsen im Laufe der Jahre zu imposanten Bäumen heran. Selbst kleinere Varianten, die auf der Schwarznuss (Juglans nigra) veredelt sind, können einen beeindruckenden Kronendurchmesser von acht bis zehn Metern erreichen. Obwohl ein Rückschnitt nicht zwingend für die Ertragssteigerung erforderlich ist – Walnussbäume tragen auch ohne besondere Pflege regelmäßig reiche Früchte – entscheiden sich einige Gartenbesitzer dennoch für einen Schnitt, um die Ausdehnung der Krone zu kontrollieren.
Das Zurückschneiden von Walnussbäumen erfordert besondere Vorsicht, da die Schnittwunden nur langsam verheilen und die Bäume im Frühjahr stark bluten. Dieser Saftstrom ist zwar nicht lebensbedrohlich, aber kann dennoch Sorgen bereiten. Das Abstoppen des Saftflusses gestaltet sich schwierig, und das Ausbrennen von Wunden wird nicht empfohlen, da dabei oft das Kambium beschädigt wird – das Gewebe, das für die Wundheilung essentiell ist.
Der ideale Zeitpunkt für den Schnitt eines Walnussbaums liegt im Spätsommer, zwischen Mitte August und Ende September. Zu dieser Zeit ist der Saftdruck gering, da sich die Bäume auf die Winterruhe vorbereiten. Dennoch haben sie genug Zeit bis zum ersten Frost, um kleinere Schnittwunden zu schließen. Bei der Verkleinerung der Krone sollten Sie zunächst nur jeden zweiten Trieb im äußeren Kronenbereich auf Höhe einer Gabelung um maximal 1,5 Meter kürzen. Die übrigen Triebe werden erst im folgenden Jahr entsprechend reduziert, um die Anzahl der Schnittwunden zu minimieren.
Es ist wichtig sicherzustellen, dass der natürliche Wuchs des Baums durch den Rückschnitt nicht beeinträchtigt wird. Walnussbäume neigen gelegentlich dazu, steil aufstrebende Triebe zu bilden, die mit dem Mitteltrieb oder den Leitästen konkurrieren. Diese Triebe sollten im Jahr ihrer Entstehung entfernt werden, um die Schnittwunden klein zu halten. Dies ist besonders bei neu gepflanzten Walnussbäumen entscheidend, um ein gleichmäßiges Kronengerüst zu fördern.
Ein nützlicher Tipp: Statt eines Rückschnitts können steile Konkurrenztriebe am Mitteltrieb auch in einem Winkel von mindestens 45 Grad heruntergebunden werden, um ihr Wachstum zu bremsen.
Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung sind Sie gut gerüstet, um Ihren Walnussbaum mit bedachtem Schnitt zu pflegen und seine Gesundheit zu fördern. Nutzen Sie diese Informationen, um die Schönheit und den Ertrag Ihres Walnussbaums zu optimieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass er optimal gedeiht.“