Milchstern (Ornithogalum) – Pflege, Winterhart/ Überwintern

Wissenswertes

  • Wissenschaftlicher Name: Ornithogalum. Der botanische Name Ornithogalum setzt sich zusammen aus den griechischen Wörtern ornis (Vogel) und gala (Milch) und bedeutet so viel wie Vogelmilch, was auch eine Bezeichnung für die Pflanze ist.
  • Andere Namen: Der Milchstern ist außerdem unter dem Namen Stern von Bethlehem bekannt. In der Vase ist der Milchstern extrem langlebig, daher stammen die weiteren Bezeichnungen unter denen der Milchstern bekannt ist: Gärtnerschreck und Gärtnertod.
  • Ordnung: Asparagales (spargelartige Gewächse)
  • Familie: Asparagaceae (Spargelgewächse)
  • Klasse: Magnoliopsida (Bedecktsamer)
  • Heimat: die Pflanzen sind in Europa, Afrika und Asien beheimatet.
  • Arten: unter Botanikern ist die Zugehörigkeit zur Gattung der Milchsterne umstritten. Je nachdem wie eng oder weit die Gattung aufgefasst wird, gibt es zwischen 50 und 200 bis 300 verschiedene Arten des Milchsterns.
  • Verbreitetste Art in Deutschland: eine der bekanntesten Arten des Milchsterns in Deutschland ist der aus Südafrika stammende orangefarbene Milchstern Ornithogalum dubium.
  • Wuchshöhe: je nach Art liegt die Wuchshöhe von Milchsternern zwischen 15 und 30 cm.
  • Blüte: die Blütenhüllblätter des Milchsterns sind weiß bis weiß-gelb, grün, gelb-grün gestreift oder auch orange. Meist stehen mehrere Blüten trauben- bzw. doldenartig zusammen.
  • Blütezeit: je nach Art ist die Blütezeit des Milchsterns im Frühsommer im Mai oder im Hochsommer im Juli oder August.
  • Pflanzung: Milchsterne eigenen sich für die Pflanzung im Beet ebenso wie für Kübel oder Balkonkästen und können auch als Zimmerpflanzen gehalten werden.
  • Giftigkeit: alle Teile des Milchsterns sind bei den meisten Arten giftig.

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Standort und Boden für den Milchstern

Aufgrund der vielen verschiedenen Arten des Milchsterns ist es schwer, hier wirklich allgemein gültige Angaben zu machen. Die allermeisten Milchsterne mögen und brauchen jedoch Sonne und Licht und bevorzugen daher einen hellen Standort. Am besten eignet sich für viele Arten des Milchsterns ein lichter Halbschatten.

Bei einem vollsonnigen Standort gedeihen die Pflanzen zwar gut, einige verblühen in der Sonne jedoch recht schnell. Wird der Standort zu dunkel gewählt, werden bei den meisten Milchsternen nur die Blätter wachsen, die Blüten aber kaum zum Vorschein kommen.

Außer ins Freiland können Milchsterne auch problemlos in Töpfe oder etwas größere Balkonkästen gepflanzt werden.

An den Boden stellt der Milchstern keine großen Ansprüche.  Ein lockererdurchlässiger Boden und im Kübel eine gute Drainage gegen Staunässe reichen ihm eigentlich aus. Bevorzugt wächst er in leicht sauren Böden mit einem pH-Wert unter 6, aber er kommt auch mit normalen oder kalkhaltigen Böden klar.

Milchstern Arten

Zu den bekannten und beliebten Arten des Milchsterns gehören:

  • Ornithogalum dubium
    Der Orangefarbene Milchstern stammt aus Südafrika. Er wird in Deutschland oft als Zimmerpflanze kultiviert, steht im Sommer jedoch gern draußen. Dazu muss er allerdings erst langsam an die Sonne gewöhnt werden. Die Blütezeit ist von Januar bis März und daher in erster Linie bei Zimmerpflanzen zu beobachten. Ornithogalum dubium hat leuchtend orangefarbene Blüten, die aussehen wie Sterne und die nur tagsüber geöffnet sind.
  • Ornithogalum saundersiae
    Der Große Milchstern hat weiße Blüten und liebt einen vollsonnigen Standort.
  • Ornithogalum arabicum
    Der Arabische Milchstern ist im Mittelmeerraum beheimatet. Er hat weiße Blüten und blüht von Juli bis Oktober. Die Blütenstängel können bis zu 40 Zentimeter hoch werden.
  • Ornithogalum candicans
    Diese Art ist auch unter den Namen Riesenhyazinthe und Sommerhyazinthe bekannt. Die Blütenstängel mit den glockenartigen, hängenden weißen Blüten können bis zu einem Meter hoch werden. Ornithogalum candicans ist eine der wenigen Arten des Milchsterns, die in Deutschland winterhart sind. Die Zwiebel sollte dazu allerdings in einer Tiefe von 20 Zentimetern gepflanzt werden.
  • Ornithogalum umbellatum
    Der Dolden-Milchstern ist eine europäische Art und kann ganzjährig im Garten kultiviert werden. Er liebt sonnige bis halbschattige Standorte und hat leuchtend weiße Blüten.
  • Ornithogalum nutans
    Diese Art ist auch als „Nickender Milchstern“ bekannt. Er ist besonders auffällig durch seine hübschen grün-weiß gestreiften Blüten. Die Blütezeit ist von April bis Juni und die Pflanze wird etwa 20 Zentimeter hoch.

Pflege

Der Milchstern braucht nicht viel Pflege. Werden die Pflanzen im Freiland gehalten, müssen sie außer in langanhaltenden Trockenperioden meist nicht extra gegossen werden.

Etwas anders sieht es bei Kübel- und Zimmerpflanzen aus. Hier sollte regelmäßig der Feuchtigkeitsgehalt der Erde geprüft und bei Bedarf gegossen werden. Das Substrat sollte dabei immer gut durchfeuchtet, doch nicht völlig durchnässt werden. Staunässe oder auch nur zu großzügiges Gießen muss unbedingt vermieden werden, da sonst sehr schnell eine Knollenfäule einsetzt, an der die Pflanze eingeht.

Als Blühpflanze braucht der Milchstern besonders vor und während der Blüte viele Nährstoffe. Er kann entweder mit einem stickstoffhaltigen Fertigdünger in schwacher Konzentration gedüngt werden oder mit einer dünnen Schicht Kompost bedeckt werden.

Nach der Blüte kann man die Blütenstiele komplett dicht über dem Boden abschneiden. Wenn die Blätter des Milchsterns anfangen zu vergilben, können auch sie abgeschnitten werden, jedoch nicht eher, da sie bis dahin noch Nährstoffe produzieren, die die Pflanze für die nächste Blüte braucht und die in der Zwiebel gespeichert werden.

Bei Wildarten, die sich im Garten vermehren sollen, kann man auf das Schneiden verzichten. Durch Selbstaussaat kommt es dann zu einer Verbreitung des Milchsterns, doch Vorsicht, manche Arten wie der Nickende Milchstern oder der Dolden-Milchstern können sich bei guten Standortbedingungen ziemlich invasiv ausdehnen und andere Pflanzen zurückdrängen.

Möchte man das vermeiden, sollte man auch bei diesen Arten zur Gartenschere greifen. Wer jedoch genügend Platz im Garten hat, kann sie ruhig verwildern lassen, denn gerade als blühender Teppich sehen diese Arten wunderschön aus.

Ist der Milchstern winterhart?

Die meisten Milchsterne sind nicht winterhart. Ausnahmen bilden die in Europa heimischen, winterharten Arten des Milchsterns wie beispielsweise der Dolden-Milchstern Ornithogalum umbellatum, der Nickende Milchstern Ornithogalum nutans oder die Riesenhyazinthe Ornithogalum candicans. Diese Arten können ohne Winterschutz im Garten belassen werden.

Überwintern

Milchstern (Ornithogalum) Zwiebeln beim Austreiben
Milchstern (Ornithogalum) Zwiebeln beim Austreiben

Die nicht winterharten Arten des Milchsterns verbringen den Sommer zwar gern draußen im Beet oder im Kübel, würden den Winter aber nicht überleben. Aus diesem Grund müssen die Zwiebeln nach dem Absterben der Blätter, wenn genügend Nährstoffe für das kommende Jahr gesammelt wurden, oder spätestens vor dem ersten Frost ausgegraben werden.

Zwiebeln richtig überwintern

  • Von Erde befreien und trocknen: die Zwiebeln des Milchsterns müssen gut von Erde befreit werden, sie sollten dazu jedoch auf keinen Fall mit Wasser abgespült werden. Ganz im Gegenteil müssen sie gut und gründlich trocknen, bevor es ins Winterquartier geht, damit sie dort nicht faulen oder schimmeln.
  • Aufbewahrung und Standortwahl: die Wintermonate sollten die Zwiebeln in einer Kiste mit grobem Sand oder Torfmull in einem möglichst dunklen Raum verbringen. Die Temperatur sollte dort nicht unter 10° C fallen.
  • Auspflanzung im Frühjahr: im nächsten Frühjahr, wenn keine Fröste mehr zu erwarten sind, können die Zwiebeln wieder ins Freiland oder in Kübel gepflanzt werden.

Vermehrung

Die in Europa heimischen, winterharten Milchsterne lassen sich am besten durch Selbstaussaat vermehren. Andere Arten können gut über Tochterzwiebeln vermehrt werden.

Werden die Pflanzen zur Winterruhe ausgegraben, können die Zwiebeln geteilt und im kommenden Jahr einzeln wieder ausgepflanzt werden. Bei manchen Arten wie beispielsweise dem orangefarbenen Milchstern blühen die so vermehrten Pflanzen jedoch nicht immer.

Krankheiten und Schädlinge

Die meisten Milchstern Arten sind sehr robust und nicht anfällig für bestimmte Krankheiten und Schädlinge. Vereinzelt können Blattläuse auftreten, die aber mit Wasser leicht weggespült werden können.

Sieht der Milchstern welk und kränklich aus, liegt es meist an einem Wasserüberschuss, denn zu nasser Boden und vor allem Staunässe führen sehr schnell zu einer Wurzelfäule, an der die Pflanzen eingehen.

Bei zu wenig Licht wachsen Blätter und Blütenstiele meist sehr lang, aber es bilden sich keine Blüten. Sieht die Pflanze insgesamt kümmerlich aus, liegt es meist am Nährstoffmangel.

Probleme werden bei den Milchsterngewächsen also wesentlich eher durch falsche Pflege als durch Krankheiten und Schädlinge verursacht.

Giftig?

In Deuschland weit verbreitet: der orange Milchstern (Ornithogalum dubium)
In Deuschland weit verbreitet: der orange Milchstern (Ornithogalum dubium)

Die meisten Milchstern Arten sind giftig für Menschen und Tiere. Bei den Giften handelt es sich um herzwirksame Steroide, sogenannte Cardenolide.

Alle Teile der Pflanze sind giftig, doch die größte Konzentration befindet sich in den Zwiebeln. Besonders gefährdet sind Kinder, die Teile der Pflanze in den Mund nehmen und herunterschlucken und Haustiere wie Katzen und Hunde.

Für den Fall, dass Kinder oder Tiere Teile eines Milchsterngewächses heruntergeschluckt haben, sollte sofort ein Arzt oder Tierarzt aufgesucht werden.

So in etwa könnte man die Eigenschaften der Milchsterne zusammenfassen. Die weißen, orangefarbenen oder auch zweifarbigen Blüten sehen aus wie kleine Sterne und sind im Freiland, im Kübel und auf der Fensterbank sehr dekorativ.

Ist einmal der richtige Standort gefunden, sind die Milchsterne nicht sehr pflegeintensiv, doch vor allem beim Gießen und Düngen des Milchsterns muss das richtige Maß gefunden werden und es gehört ein wenig Fingerspitzengefühl dazu, die Pflanzen nicht zu übergießen, aber auch nicht zu trocken zu halten. Für erfahrene Pflanzenhalter dürfte das jedoch kein Problem sein.

Etwas umständlich ist die Überwinterung des Milchsterns, da die Zwiebeln bei den meisten Arten nach der Blüte ausgegraben und bis zum nächsten Jahr gelagert werden müssen. Ausnahmen machen hier die wenigen winterharten Arten, die sich jedoch im Garten recht invasiv vermehren können.

Nicht unterschätzen sollte man die Giftigkeit des Milchsterns. Wer kleinere Kinder oder Haustiere hat, die sich regelmäßig im Garten aufhalten oder Zugang zu Milchsterngewächsen haben, die als Zimmerpflanzen gehalten werden, der sollte die Risiken sehr genau abwägen und vielleicht besser auf die Haltung dieser Pflanzen verzichten.

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