Endlich geht es wieder los! Ich freu mich schon seit Wochen darauf, die ersten Pflanzen auf der Fensterbank vorzuziehen. Jedes Jahr auf´s Neue überkommt mich im März das Gefühl, dass ich es einfach nicht mehr aushalte, bis es wieder Sommer ist. Kennt ihr das? Wenn für einen kurzen Moment endlich die ersten Sonnenenstrahlen hinter den Wolken hervorkommen möchte ich sie am liebsten festhalten!
Auf vielen Blogs habe ich bereits Anfang Februar gesehen, dass Samen vorgezogen wurden. Ich persönlich finde aber, dass das einfach noch ein wenig zu früh ist. Es dauert dann doch noch sehr lange, bis die Pflanzen in die Freiheit dürfen. Schließlich können die Pflanzen erst Mitte Mai nach draußen. Eben erst dann, wenn in der Regel kein Frost mehr droht. Gerade in einer Wohnung ist es sehr schwer, den Anforderungen der Setzlinge über so lange Zeit hinweg gerecht zu werden. Mir ist es schon passiert, dass die kleinen Pflanzen „vergeilt“ sind. Das bedeutet, dass sie ganz dünne, lange Triebe entwickeln. Für mich ist daher der ideale Aussat-Zeitpunkt Mitte März. Wie seht ihr das so?
Heute möchte ich euch aber nicht zeigen, wie man Samen vorzieht, sondern, wie vielfältig die Anzuchtgefäße dafür sein können. Jeder von euch hat bestimmt eine Zeitung, einen leeren Joghurtbecher oder eine PET-Packung zuhause. Diese lassen sich prima wieder verwerten und bieten euren Setzlingen ein gemütliches zuhause! Seht selbst!
Aus Zeitungspapier wird im Nu eine ganze Armada an neuen Anzuchttöpfchen. Dazu eine Doppelseite zwei- bis dreimal falten, sodass ein ca. 10cm breiter Streifen entsteht.
Die Flasche auf den Zeitungsstreifen legen (mit dem offenen Ende in Richtung Flaschenhals) und sie damit einrollen. Achtet darauf, dass ihr am unteren Ende einen Rand von 1-2cm stehen lasst, damit ihr daraus den Boden falten könnt.
Die überstehenden Enden nun kräftig umschlagen und gut festdrücken. Bevor ihr das Töpfchen von der Flasche nehmt könnt ihr es noch mit einer Juteschnur fixieren, so hält es besser zusammen. Dann darf auch schon die Erde hineine und das Ansäen kann beginnen!
Damit die Anzuchttöfpchen nicht umkippen stelle ich sie in eine Obstkiste und lege diese vorher mit Zeitungspapier, oder einer alten Tüte aus, damit das Gießwasser nicht durch kommt. Zum abhärten kommen die Setzlinge dann ab Ende April für ein paar Stunden am Tag auf den Balkon, um Frischluft zu schnuppern.
Ringelblumen, Mangold oder alles, auf was ihr sonst so Lust habt könnt ihr auch in einer leeren Plastikschale vorziehen. Dazu einfach die Schale mit Anzuchterde und schon kann es los gehen!
Eine passgleiche Schale oben drauf setzen und schon hat man ein Mini-Gewächshaus. Darin hält sich die Feuchtigkeit und ihr müsst nicht ständig dran denken, eure Anzucht feucht zu halten. Das erledigt sich damit ganz von selbst!
Eierschalen sind die absoluten Gewinner, wenn es um biologische Pflanzgefäße geht. Spült sie gut mit Wasser aus und dann können die Hälften zurück in den Eierkarton. Zuerst entferne ich den Deckel des Kartons und lege ihn als Boden unter. So dringt die Nässe nicht so schnell durch die Schachtel. Nun kommt auch schon die Anzuchterde in die Eierschalen hinein. Mit einem Teelöffel geht das am besten und es geht nichts daneben. Damit ich den Überblick nicht verliere mache ich pro Eierkarton eine Sorte und schreibe das zum Schluss auf ein Schildchen.
Sammelt im Büro ab nun die leeren Milchpackungen. Daraus könnt ihr nicht nur Anzuchtgefäße machen sondern sie auch in kleine Streifen schneiden und so Pflanzenstecker basteln.
In jedem Topf steckt hier ein Pflanzenstecker, der aus einer leeren PET-Verpackung stammt. Auch Joghurtbecher sind dafür gut geeignet.