Frühlingserwachen: Rhabarber richtig vortreiben

Der Frühling bringt nicht nur blühende Blumen, sondern auch köstliche Delikatessen wie Rhabarber, der zusammen mit Erdbeeren und Spargel zu den wahren Genüssen dieser Jahreszeit zählt. Rhabarber (Rheum barbarum) ist ein vielseitiges Gemüse, das in der Küche vor allem in süßen Gerichten Verwendung findet. Um die ersten zarten Stangen bereits im April zu ernten, gibt es einige einfache Techniken, um den Rhabarber optimal vorzutreiben.

Im professionellen Gartenbau wird Rhabarber häufig unter schwarzen Folientunneln vorgetrieben, um die Erntezeit zu verlängern und höhere Preise zu erzielen. Doch auch im heimischen Garten lässt sich Rhabarber mit minimalem Aufwand vortreiben. Eine effektive Methode ist, einen großen schwarzen Maurerkübel über die Pflanze zu stülpen, sobald die ersten Triebspitzen sichtbar werden. Alternativ können auch Weidenkörbe oder Terrakotta-Glocken verwendet werden, um die zarte Pflanze zu schützen und die Wärme zu speichern.

Um den Prozess zu unterstützen, empfiehlt es sich, den Boden mit einer etwa fünf Zentimeter dicken Schicht aus Kompost und gehäckseltem Schnittgut zu mulchen. Dies sorgt nicht nur für zusätzliche Wärme durch die Zersetzung, sondern schützt den Boden auch vor nächtlichem Auskühlen. Unter idealen Bedingungen kann der Rhabarber bereits nach vier Wochen geerntet werden, wobei das Lichtmangel-Aroma den Stangen eine besondere Feinheit verleiht.

Wer Rhabarber im Topf kultiviert, kann diesen Anfang Februar ins Gewächshaus bringen. Die wärmeren Temperaturen fördern das schnelle Wachstum, sodass die erste Ernte ebenfalls früher als im Freiland möglich ist. Es ist wichtig, die Pflanze nicht jedes Jahr vorzutreiben; alle zwei Jahre ist optimal. Um dennoch jährlich frischen Rhabarber zu genießen, können zwei Stauden im Wechsel vorgetrieben werden. Dabei sollte man nur die Hälfte der Stangen ernten, damit die Pflanze genug Energie für das Wachstum behält.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Erntezeit. Ab dem Johannistag, dem 24. Juni, sollte man mit der Ernte aufhören, da die Stängel dann vermehrt Oxalsäure einlagern. Eine Ausnahme bildet die Herbstsorte ‘Livingstone’, die auch im Herbst viele säurearme Stiele liefert.

Im Spätsommer ist es ratsam, die Rhabarberpflanzen zu teilen und den neuen Standort mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen. Rhabarber benötigt viel Nährstoffe und eine gleichbleibende Bodenfeuchte, gedeiht jedoch auch im Halbschatten sehr gut, solange der Boden locker ist. Wenn der Boden erschöpft ist oder die Pflanze zu groß wird, kann ein Umpflanzen im Herbst sinnvoll sein.

Mit diesen Tipps sind Sie bestens gerüstet, um in Ihrem Garten köstlichen Rhabarber zu ziehen und die ersten Frühlingsgenüsse zu genießen. Viel Freude beim Gärtnern! 🌿🍽️

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