Die Pflege von Weinreben ist ein wichtiger Bestandteil, um gesunde Pflanzen und eine reiche Ernte zu erhalten. Der Rückschnitt der Weinreben ist dabei besonders entscheidend für das Wachstum und die Fruchtbildung. Hier ist eine einfache Anleitung zur richtigen Pflege und dem richtigen Rückschnitt von Weinreben:
1. Der richtige Zeitpunkt für den Rückschnitt
Winter- oder Frühjahrsschnitt (Ruheperiode): Der wichtigste Rückschnitt erfolgt in der Ruhephase der Pflanze, also während des Winters oder sehr frühen Frühjahrs (meist Januar bis März). Zu diesem Zeitpunkt sind die Weinreben inaktiv, und das Schneiden fördert ein gesundes Wachstum im Frühjahr.
Warum der Winter- oder Frühjahrsschnitt? Im Winter sind die Reben leichter zu handhaben, da sie keine Blätter oder Trauben tragen. Zudem ist der Saftfluss minimal, was das Risiko verringert, dass die Pflanze durch das Schneiden Schaden nimmt.
Sommer- oder Grüner Schnitt: Ein leichter Schnitt während der Wachstumsperiode, oft im Sommer (Juni bis Juli), dient dazu, das Wachstum zu kontrollieren und die Pflanze in Form zu halten. Es hilft auch dabei, überschüssige Triebe und unnötige Blätter zu entfernen, um die Luftzirkulation zu verbessern und Krankheiten zu vermeiden.
2. Die Grundlagen des Rückschnitts
Alte, unproduktive Triebe entfernen: Entferne alle alten, toten oder krank aussehenden Triebe, um Platz für neue, fruchttragende Triebe zu schaffen. Diese Triebe wachsen meist nicht mehr gut oder tragen keine Früchte, was die Pflanze nur unnötig belastet.
Fruchttriebe richtig schneiden: Die Weinreben tragen ihre Früchte an den neuen Trieben, die aus den einjährigen Trieben der Pflanze wachsen. Diese Triebe sollten auf zwei bis drei Augen (Knopfabstände) zurückgeschnitten werden, um die Fruchtproduktion zu maximieren.
Für kräftige Reben: Kürze die einjährigen Triebe auf 2-3 Augen zurück. Wenn die Rebe besonders kräftig wächst, kann der Rückschnitt auch auf 4-5 Augen verlängert werden.
Erhaltung des richtigen Stammaufbaus: Achte darauf, den Hauptstamm (den „Kopf“ der Rebe) und die Haupttriebe nicht zu stark zu kürzen. Diese bilden die Basis für das zukünftige Wachstum und die Fruchtproduktion.
3. Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Rückschnitt
Schritt 1: Überprüfen der Pflanze
Beginne damit, die Rebe zu inspizieren und schneide alle toten, beschädigten oder kranken Triebe ab.
Entferne alle Triebe, die den gewünschten Wuchs behindern, z. B. die zu nah aneinander wachsen oder ins Innere der Pflanze wachsen.
Schritt 2: Verkürzen der einjährigen Triebe
Schneide die einjährigen Triebe, die im letzten Jahr gewachsen sind, auf 2 bis 3 Augen zurück.
Achte darauf, dass du den Schnitt schräg machst, damit Regenwasser gut abfließen kann und keine Feuchtigkeit an den Schnittstellen stehen bleibt, was Krankheiten begünstigen könnte.
Schritt 3: Die richtigen Triebe für die Ernte auswählen
Lass die besten Triebe für das kommende Jahr übrig – diese werden die Früchte tragen. Stelle sicher, dass sie gut positioniert sind und ausreichend Sonne bekommen.
Schritt 4: Entfernen von Trieben, die in den Raum hineinwachsen
Entferne auch alle Triebe, die in den Raum oder das Innere des Strauchs hineinwachsen, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten.
Schritt 5: Schnittstellen desinfizieren
Desinfiziere deine Schere nach dem Schneiden, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Du kannst ein desinfizierendes Spray oder etwas Isopropylalkohol verwenden.
4. Worauf du beim Rückschnitt noch achten solltest
Wahl des richtigen Werkzeugs: Verwende eine scharfe Gartenschere oder einen Baumschnittmesser, um einen sauberen Schnitt zu gewährleisten. Ein unsauberer Schnitt kann die Pflanze verletzen und Krankheiten begünstigen.
Nicht übertreiben: Weinreben sollten nicht zu stark zurückgeschnitten werden, besonders bei jungen Pflanzen. Zu viel Rückschnitt kann das Wachstum hemmen und die Pflanze schwächen.
Höhe und Form beachten: Wenn du die Rebe an einem Spalier oder Draht wachsen lässt, achte darauf, dass der Rückschnitt der Pflanze die gewünschte Form und Struktur beibehält.
5. Nach dem Rückschnitt: Pflege und Bewässerung
Wässern: Gib den Weinreben nach dem Rückschnitt ausreichend Wasser, damit sie gut durch den Schnitt regenerieren können.
Mulchen: Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit zu bewahren und das Wachstum zu fördern.
Düngen: Dünge die Reben im Frühjahr, um ihnen die nötigen Nährstoffe für das kommende Wachstum zu geben.
Fazit:
Der Rückschnitt von Weinreben im Winter oder frühen Frühling ist der Schlüssel zu gesundem Wachstum und einer erfolgreichen Ernte. Wenn du die einjährigen Triebe auf die richtige Länge zurückschneidest, überschüssige, unproduktive Triebe entfernst und für eine gute Luftzirkulation sorgst, wird deine Weinrebe gedeihen. Denke daran, dass Weinreben regelmäßig geschnitten werden müssen, um ihre Form zu erhalten und die Fruchtproduktion zu maximieren