Der Blauregen wurde vom Botanischen Sondergarten Wandsbek zur Giftpflanze des Jahres 2024 gekürt, nachdem er bei einer öffentlichen Online-Abstimmung den Gemüsespargel und das Jakobskraut übertrumpft hat. Diese blau blühende Kletterpflanze, auch als kletternder Schmetterlingsblütler bekannt, beeindruckt mit einem blau-lila Blütenbehang und kann beeindruckende 30 Meter in die Höhe wachsen. Obwohl der Blauregen in deutschen Gärten beliebt ist, ist er nicht heimisch und stammt ursprünglich aus China, Australien, Nordamerika und Ostasien.
Der Blauregen beginnt bereits Ende April zu blühen und kann bei günstigen Witterungsbedingungen im Spätsommer erneut blühen. Seine Wuchsfreude macht ihn ideal zum Begrünen von Hauswänden, Mauern und Rosenbögen. Trotz seiner ästhetischen Erscheinung ist der Blauregen äußerst giftig. Wurzeln, Zweige, Rinde, Früchte und insbesondere die Samen enthalten den Hauptwirkstoff Wistarin, ähnlich dem Cytisin des Goldregens, der 2012 zur Giftpflanze des Jahres ernannt wurde. Die Giftkonzentration variiert je nach Jahreszeit.
Botaniker warnen vor den schwerwiegenden Folgen einer Vergiftung durch den Blauregen. Bereits zwei Saatkörner können bei Kindern erste Vergiftungserscheinungen wie Magenbeschwerden, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, weite Pupillen, Schlafsucht, Kreislaufstörungen und Herzstillstand hervorrufen. Bei Haustieren wie Hunden und Katzen können schon geringe Mengen zu ähnlichen Symptomen führen. Sofortige ärztliche Hilfe ist bei Verdacht auf Vergiftung erforderlich.
Trotz der Gefahren können Gartenliebhaber den Blauregen in ihrem Garten anpflanzen, vorausgesetzt, sie beachten bestimmte Pflegehinweise. Die Pflanze bevorzugt sonnige Standorte und nährstoffreiche, durchlässige Böden. Staunässe und verdichtete Böden sollten vermieden werden. Regelmäßiges Zurückschneiden zweimal im Jahr fördert die Blühfreudigkeit und hält das Wachstum in Schach.
Es ist entscheidend, die potenziellen Gefahren des Blauregens zu kennen und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Mensch und Tier zu schützen. Trotz der Giftigkeit bleibt der Blauregen eine hübsche Bereicherung für jeden Garten – vorausgesetzt, man begegnet ihm mit stetiger Vorsicht. Die kommende Gartensaison kann somit mit Freude und Wissen über die Pflege dieser faszinierenden, aber gefährlichen Pflanze angegangen werden.