Vielleicht mag sich der ein oder andere gerade denken: Micro-WAS?! Da ich das Gefühl habe, dass dieser verdammt coole Begriff und das noch viel coolere Grünzeug, was dahinter steckt, bisher nur Garten-Insidern bekannt ist, will ich mal Licht ins Keimgerät bringen In diesem Artikel findet ihr alles rund um das junge Grün, das ganz besonders in den dunklen Monaten, für erhellende Momente sorgt.
Was sind Microgreens?
Ein wenig kann man sich das anhand des Namens schon herleiten: Es ist nämlich tatsächlich mikroskopisch kleines Grünzeug. Die Samen von Pflanzen, die wir sonst über Monate hinweg hegen und pflegen, bis wir davon endlich Früchte ernten können, werden im Falle der Microgreens nämlich einfach im Keimlings-Stadion abgeerntet. Brokkoli, Radieschen, Senf oder gar Rote Beete sind in Form von Microgreens meist schon nach 4-5 Tagen erntefrei. Fast könntet man schon von Fast-Gardening sprechen
Wo ist der Unterschied zu Sprossen?
Das habe ich mich auch eine ganze Weile gefragt. Aber schaut doch mal, wie Sprossen angebaut werden: Die Samenkörner werden hierzu in ein Glas oder einen Keimturm gegeben und anschließend, wenn sie gekeimt haben, mit Haut und Haar verputzt. Anders dagegen die Ernte der Microgreens: Hier wird lediglich das frische Grün abgeschnitten und die Wurzeln bleiben in der Erde oder auf einem Vlies zurück. Je nach Sorte und eigenem Geschmack, werden die kleinen Keimblätter oder ein minimal größeres Stadium geerntet. Hier darf und sollte man ausprobieren, wie einem die Microgreens am besten munden.
Welches Saatgut braucht man dafür?
Spezielles Saatgut ist nicht notwendig. Wer im seinem Saatgut-Schrank eh schon Erbsen, Brokkoli oder Leinsamen hat, der kann damit sofort starten. Ansonsten findet ihr hier eine große Auswahl an Bio-Saatgut.
Warum sind Microgreens so toll?
Sie machen wesentlich weniger Arbeit als Sprossen. Diese müssen mindestens zweimal am Tag mit Wasser durchgespült werden und alles muss extrem sauber und hygienisch zugehen, sonst hat man schnell eine Schimmelzucht anstatt Sprossenglück. Die Microgreens dagegen kommen auf eine dünne Erdschicht, 0,5 cm reichen völlig aus, oder gar nur auf ein Vlies oder ein Küchentuch. Dadurch, dass sie nach nur wenigen Tagen geerntet werden ist Erde eigentlich nicht nötig, da sie keinerlei Nährstoffe in dieser kurzen Anbau-Periode brauchen. Es braucht dafür auch kein spezielle Gefäß. Ein Teller, eine ausgediente Plastikschale oder andere flache Behälter reichen den Mini-Grünlingen aus. Einmal angießen, eine Klarsichtfolie darüber und schon fängt es an zu sprießen. Wer es also unkompliziert mag ist bei Micorgreens genau richtig.
Microgreens machen gute Laune!
Klar, sie sind absolute Vitaminbomben und werden gerne als Superfoods von der Fensterbank betitelt. Aber noch vielmehr als das sie gesund sind machen sie glücklich! Vor allem in den Wintermonate, wenn es draußen trist und grau ist und wir Gartenfreunde komplett auf Grün-Entzug sind bringen die frischen Blätter der Microgreens wieder Leben und gute Laune zurück in die traurige Gartenseele. Es macht richtig Spaß, wieder etwas anzubauen, zu ernten und damit zu kochen – so kommt wieder Leben in die Bude und buntes auf den Teller!
Was anstellen mit Microgreens?
Natürlich zum kochen verwenden! Wobei, wirklich gekocht muss gar nicht unbedingt werden, denn plötzlich bekommt ein Schwarzbrot einen ganz neuen Genussfaktor, wenn zum Beispiel die leicht scharfen Senf-Blätter darauf liegen. Oder doch ein Burger auf knackigen Grünspitzen gebettet? In Salaten dürfen sie auf keinen Fall fehlen und wer gerne für Freunde kocht kann mit den Microgreens auf dem Teller gleich für Sterne-Restaurant-Feeling sorgen. Und wer weiß, ob da nicht der ein oder andere gleich auch zum Mikro-Gärtern wird!