Hundeerziehung – Die besten Tipps und Tricks

Warum ist Hundeerziehung so wichtig?

Werden grundlegende Bedürfnisse des Hundes ignoriert, fühlt er sich unwohl und kann krank werden. Zudem wird sich sein Missempfinden in unerwünschten Verhaltensweisen äußern, beispielsweise in Hyperaktivität oder in Lethargie. Es ist dann auch möglich, dass der Hund Gegenstände zerstört und nicht mehr mit seinem Halter kooperiert. Die Beziehung zwischen Hundebesitzer und Vierbeiner sollte sich jedoch harmonisch gestalten. Verhält sich der Hund aber flegelhaft oder kommt es häufig zu Missverständnissen, kann dies die Beziehung enorm strapazieren. Daher ist es wichtig, seinem Hund beizubringen, wie er sich angemessen benimmt. Als Hundehalter sollte man sich von Beginn an mit den tierischen Bedürfnissen auskennen. Zudem sollte man sich mit den speziellen Vorlieben und Abneigungen seines Hundes vertraut machen. Auch das eigene Verhalten und eingefahrene Abläufe gehören auf den Prüfstand. Gegebenenfalls ist es hilfreich, im Alltag kleine Änderungen vorzunehmen. Zum Beispiel bei den täglichen Routinen oder der Auslastung des Hundes.

Wer unsicher ist, lässt sich am besten von einem Hundetrainer oder vom Tierarzt beraten. Im Mensch-Hund-Verhältnis sind klare Regeln unabdingbar. Manchmal müssen sie neu definiert und gefestigt werden. Mit regelmäßigem, konsequentem Training kann man seinem Hund aber beibringen, wie er sich verhalten soll. Mit Geduld und liebevoller Anleitung wird dies gelingen.

Die 10 wichtigsten Tipps & Tricks bei der Hundeerziehung

Hunde müssen bestimmte Verhaltensweisen erlernen, damit das Zusammenleben mit Menschen und anderen Hunden gut klappt. Regeln zu befolgen ist wichtig, gerade wenn man mit dem Vierbeiner im Straßenverkehr oder in größeren Menschenmengen unterwegs ist. Bei der Erziehung seines Hundes kann man sich an einigen Tipps orientieren:

1. Keine Eingewöhnungsphase

Kommt ein Hund in ein neues Zuhause, neigen viele Halter dazu, ihm erst einmal vieles zu erlauben, was auf Dauer allerdings nicht gewünscht ist. Besser, man stellt von Anfang an klare Regeln auf. Einmal erlerntes Verhalten ist später nämlich schwerer abzugewöhnen, als den Lernprozess sofort beginnen zu lassen. Gleich, ob Welpe oder Seniorhund, klare Regeln erleichtern dem Tier das Eingewöhnen in der neuen Umgebung und tragen zum harmonischen Zusammenleben bei.

2. Hundeerziehung im Alltag

Viele Hundehalter trainieren mit ihrem Vierbeiner zu festen Zeiten in der Hundeschule, im Garten oder auf einem Hundeplatz. Im Alltag wird das Erlernte jedoch häufig nicht gefestigt. Auch wenn der Hund beim Training perfekt auf die einstudierten Kommandos hört, kann es passieren, dass er später beim Spaziergang nicht mehr darauf reagiert. Dann hat der Vierbeiner die Kommandos mit dem Trainingsort verknüpft und geht davon aus, dass die Befehle nur dort gelten. Daher wird empfohlen, auch im Alltag kleine Kommandos einzuüben. Nur so kann das Tier verstehen, dass die Kommandos überall gelten. Die Regeln sind nicht an einen festgelegten Ort gebunden, ebenso wenig an ein bestimmtes Zeitfenster. Denn der Lernprozess findet vielmehr alltäglich statt. Und ohne Zeitdruck gestaltet sich zudem alles viel entspannter.

3. Einheitliche Regeln und Konsequenzen

Einheitliche Regeln sind in jedem Lebensbereich wichtig. Ganz besonders in allen sicherheitsrelevanten Situationen. So muss zum Beispiel unbedingt eintrainiert werden, wie sich ein Hund im Straßenverkehr zu verhalten hat. Klare Regeln müssen auch zu Hause gelten, um gut miteinander auszukommen. Der Hund sollte lernen, welche Areale der Wohnung für ihn tabu sind und auch, welche Verhaltensweisen nicht akzeptiert werden. Die Erziehung durch den Hundebesitzer sollte konsequent sein. Denn ein Hund wird Regeln nur dann annehmen, wenn er begreift, dass sie ernst gemeint sind. Konflikte sind dort vorprogrammiert, wo man einmal aufgestellte Regeln bricht und Ausnahmen erlaubt. Hat man einmal nachgegeben, zum Beispiel, dass der Hund doch ausnahmsweise am Tisch betteln darf, dann wird er immer wieder austesten, ob er seinen Kopf durchsetzen kann. Zudem kann inkonsequentes Verhalten manche Hunde verunsichern und so zu Ängstlichkeit oder Aggression führen. Daher ist es bei der Erziehung des Hundes notwendig, dass Halter ihre Rolle als „Rudelführer“ etablieren.  

4. Klare Kommunikation und eindeutige Kommandos

Voraussetzung für die erfolgreiche Erziehung des Hundes, ist eine funktionierende Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Um seinen Halter zu verstehen, muss der Hund ihm zuhören. Da Hunde Rudeltiere sind, ist es für sie normal, mit ihren Artgenossen zu kommunizieren. In der Beziehung mit einem Menschen, haben sie gelernt, auf dessen Signale zu reagieren und auch, sie zu interpretieren. Möchte man ein unerwünschtes Verhalten seines Hundes korrigieren, ist es ganz wichtig, dass der den Zusammenhang zwischen dem gegebenen Befehl und seinem Verhalten begreift. Dazu ist sofortiges Reagieren notwendig. Zudem sind eindeutige Signale in der Hundeerziehung entscheidend. Das setzt ein unmissverständliches Zusammenspiel von Gestik und Tonfall voraus. Wenn man beispielsweise ein Kommando gibt und Körperhaltung oder Gesichtsausdruck stehen im Widerspruch zu dem Gesagten, wird der Hund irritiert sein und nicht wissen, was von ihm erwartet wird. Ein Nein zum Hund, das gleichzeitig jedoch Desinteresse des Halters signalisiert, wird nicht ernst genommen werden.

5. Das richtige Lerntempo – Geduld und Ruhe beim Training

Damit der Vierbeiner auch wirklich versteht, was sein Halter ihm beibringen will, können Übungen in kleine Schritte aufgeteilt werden. So kann man seinen Hund anfangs schon dann belohnen, wenn er nur an dem Gegenstand riecht, den er eigentlich im Maul halten soll. Wenn der Hund eine Aufgabe nicht bewältigt, sollte man sie einfacher gestalten. Lernen sollte dem Hund leicht gemacht werden. Grundsätzlich gilt: Meistert das Tier von zehn Versuchen acht, dann kann man den Schwierigkeitsgrad erhöhen.

Eine Trainingssituation gestaltet sich durch Ruhe und Geduld am besten. Keinesfalls sollte der Hund Zwang wahrnehmen. Das könnte zu Stress beim Tier führen und Missgeschicke nehmen zu. Auf Fehler am besten nicht weiter eingehen. Übungen sind für den Hund dann besonders befriedigend, wenn deren Schwierigkeitsgrad eine Herausforderung darstellt, die er bewältigen kann. Frustsituationen durch zu hohe Ansprüche an den Hund sind besser zu vermeiden. Es sollte jedoch umgekehrt auch nicht langweilig werden. Wenn der Vierbeiner mit Freude bei der Sache ist und sich bei den Übungen wohlfühlt, ist der Lernerfolg am höchsten.

6. Fordern und Fördern – Lob zur richtigen Zeit

Bei der Erziehung seines Hundes setzt man am besten auf positive Verstärkung. Gewünschtes Verhalten wird dabei belohnt. Das heißt allerdings nicht, dass es ständig Leckerlis gibt. Jeder Hund freut sich über ein Lob seines Besitzers. Auch Streicheln ist für die meisten Vierbeiner eine willkommene Zuwendung. Wenn der Hund etwas gut gemacht hat, sollte man ihm dies deutlich durch die Stimme und positives Verhalten zeigen. Für einige Hunde ist ein Spiel die beste Belohnung und damit auch der erfolgreichste Verstärker. Aber auch ein Lob muss zur rechten Zeit ausgesprochen oder gezeigt werden. Denn der Hund sollte klar den Zusammenhang zu seinem (positiven) Verhalten herstellen können. Kommt die Belohnung erst mit zeitlicher Verzögerung, kann sie unter Umstände ins Leere laufen.

7. Keine Überforderung des Hundes

Wie beim Menschen auch, so sollte man in der Art und Weise der Hundeerziehung altersgerecht vorgehen. Gerade Welpen müssen noch viel lernen, dürfen dabei aber nicht überfordert werden. Hier kann man sich ihren Spieltrieb zunutze machen. Die Lern- und Übungsphasen sollte man bei so jungen Hunden aber besser kurzhalten. Ist ein Hund bereits in der Pubertät, wird er häufig unkonzentriert sein. Um so wichtiger ist es dann, ihm mit Ruhe und Geduld zu begegnen. Erwachsene Hunde haben einen ausgeprägten Charakter und eine starke Persönlichkeit. Ihre Regeln, Grenzen und Vorlieben sollten man respektieren. Je besser man seinen erwachsenen Hund kennt, desto zielgerichteter kann man in der Erziehung des Tieres agieren. In der Regel lieben erfahrene Hunde neue Herausforderungen und Abwechslung. Ohne das Tier zu überfordern, kann man im Training entsprechende Übungen oder Spiele miteinbauen.

8. Keine Gewalt in der Hundeerziehung

Hundeerziehung sollte auf Vertrauen basieren und nicht auf veralteten Erziehungsmethoden mit Gewaltanwendung. Das schadet nicht nur dem Vierbeiner, sondern auch der Mensch-Hund-Beziehung. Wer seinem Hund zeigen möchte, dass er mit dessen Verhalten nicht einverstanden ist, kann das auch durch ein energisches Kommando ausdrücken. Will ein Hund grundsätzlich nicht hören, sollte man sich von einem Fachmann beraten lassen. Es gibt immer Tipps und Tricks in der Erziehung des Hundes, die dazu beitragen, dass das gemeinsame Zusammenleben von Tier und Mensch gut funktioniert.

9. Nicht vermenschlichen

Auch, wenn der Hund bei vielen als Familienmitglied angesehen wird, sollte man sich davor hüten, ihn zu vermenschlichen. Hunde denken nicht moralisch oder logisch. Sie reagieren meist instinktiv und unmittelbar auf eine Situation. Am wohlsten fühlt sich der Vierbeiner in seinem Zuhause, wenn man seine tierischen Eigenschaften wahrnimmt und akzeptiert. Wenn man dies beachtet, kann man als Halter auch entsprechend auf den Hund reagieren. 

10. Spieltrieb nutzen

Gerade Welpen sind verspielt und neugierig. Ihnen kann man viel beibringen, indem man den Spieltrieb nutzt. Die Lernphasen sollten Halter bei jungen Hunden allerdings kurzhalten. Besser man übt ein Kommando mehrmals erfolgreich ein und wechselt erst nach einer gewissen Zeit zum nächsten. Sonst könnte man den Welpen überfordern und somit frustrieren. Nach Training und Spiel benötigt das Tier eine Pause. Es ist wichtig, dem Welpen ausreichend viel Ruhe zu gönnen, denn neue Eindrücke und Regeln müssen nun verarbeitet werden. Zwar ist der Spieltrieb bei den meisten älteren Hunden weniger stark ausgeprägt, dennoch wird dem Spielen eine wichtige Funktion auch im sozialen Leben erwachsener Hunde zugesprochen. So nimmt der Hund das Spiel mit seinem Besitzer als Belohnung wahr. Das Tier genießt die Zuwendung durch seine Bezugsperson. Das gemeinsame Spiel trägt dazu bei, den Stresslevel zu senken und den Ausstoß des sogenannten Glückshormons Oxytocin zu fördern. Dieser biologische Prozess tritt bei Hund und Mensch gleichermaßen auf. Gemeinsames Spiel wirkt sich somit positiv auf die Bindung aus. 

FAQs 

Was ist das Wichtigste bei der Hundeerziehung?

Da Hunde zu den Rudeltieren zählen, orientieren sie sich an Rangordnungen. Daher sollte man auch zu Hause von Anfang an klären, wer die Führung hat. Um dem Hund Regeln vermitteln zu können, ist eine funktionierende Kommunikation zwischen Mensch und Tier Voraussetzung. In der Erziehung sollte man dem Vierbeiner mit viel Geduld und auch mit strikter Konsequenz begegnen. Wichtig sind eindeutige Kommandos, die der Vierbeiner klar deuten kann.

Bis wann Hund lässt sich ein Hund am besten erziehen?

Bei der Erziehung eines Hundes muss man immer sein Alter berücksichtigen. Welpen sind sehr verspielt und neugierig. Ihren Spieltrieb kann man sinnvoll in die Erziehungsarbeit einbeziehen. Die jungen Tiere verfügen jedoch nur über eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne und benötigen zwischendurch immer wieder Ruhe. Auch einen älteren Hund kann man erziehen. Oftmals dauert es allerdings länger als bei jungen Tieren. Und man muss berücksichtigen, dass ausgewachsene Vierbeiner eine gefestigte Persönlichkeit haben. Grundsätzlich hängt das Training eines älteren Hundes von seiner vorherigen Ausbildung ab.

Kann man einen 1-jährigen Hund noch erziehen?

Bei erwachsenen Hunden dauert es in der Regel etwas länger, bis ein gewünschtes Verhalten erlernt wird. Auch wenn ältere Tiere körperlich nicht mehr ganz so agil sein sollten, sind sie doch gegenüber körperlichen Herausforderungen und Reizen aufgeschlossen. Neue Aufgaben zu bewältigen, bei denen sie beispielsweise Kopfarbeit leisten müssen oder ihre ausgezeichnete Nase zum Einsatz kommt, lieben die meisten.

Was soll ein Hund nicht tun?

Wenn ein Hund gegenüber seinem Halter den Gehorsam verweigert, ist das nicht nur ärgerlich, sondern kann auch gefährlich werden. Meist liegt der Grund dafür in seiner mangelnden Erziehung. Am besten lässt man sich von einem Fachmann beraten, wie sich das unerwünschte Verhalten korrigieren lässt. Hunde mögen Regeln und Routinen im Alltag. Entsprechende Lernprozesse sind lebenslang möglich.

Wie zeige ich meinem Hund was er falsch gemacht hat?

In der Erziehung des Hundes ist es zielführend, auf positive Verstärkung von erwünschtem Verhalten zu setzen und nicht auf angsteinflößende Dominanz. Wenn ein Hund sich nicht korrekt verhält, sollte man ihn unmittelbar darauf hinweisen, was gerade falsch gelaufen ist. Dazu muss man das Tier nicht anschreien oder laut werden. In der Regel genügt ein klares und deutliches Wort, wie „nein“ oder „aus“. Wird dies streng und ernst ausgesprochen, kann der Hund verstehen, was gemeint ist. Sobald das Tier sein unerwünschtes Verhalten einstellt, sollte man wieder normal mit ihm sprechen. 

Kann ich meinen Hund auch ohne Hundeschule erziehen?

Wer schon länger Hunde hält und sich mit den Tieren auskennt, kann einen neuen Hund sicher auch ohne Unterstützung einer Hundeschule erziehen. Bestehen jedoch keinerlei Vorkenntnisse, ist der Besuch der Hundeschule empfehlenswert. Wenn man mal nicht weiter weiß und Probleme hat mit seinem Vierbeiner, gibt es dort immer einen erfahrenen Ansprechpartner.

Was sind die 7 Grundkommandos?

Zu den sieben nützlichsten Kommandos für den Hund zählen: 

  1. „Aus oder Nein“: Der Hund muss daraufhin sein Tun unverzüglich beenden.
  2. „Sitz“: Der Vierbeiner versteht, dass er sitzen und sich ruhig verhalten soll.
  3. „Hier“: Beim Ausruf dieses Wortes, weiß der Hund, dass er sofort kommen soll.
  4. „Platz“: Damit gibt man dem Tier zu verstehen, dass es länger an einer Stelle verweilen und sich entspannen soll.
  5. „Bei Fuß“: Ein wichtiges Kommando beim Spazierengehen. Der Hund versteht, dass er dicht neben seinem Halter laufen soll.
  6. „Stopp“: Hört das Tier diesen Befehl, soll es stehen bleiben.
  7. „Schau“: Mit diesem Kommando lenkt man die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich. Eine Methode, um ihn zum Beispiel rasch von etwas abzulenken oder ihn auf weitere Aktionen vorzubereiten.

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