Haselnuss-Sträucher benötigen alle zwei bis vier Jahre einen Schnitt, um langfristig eine gute Ernte zu gewährleisten. Ohne regelmäßigen Rückschnitt nimmt die Anzahl der Früchte mit der Zeit ab. Hier finden Sie wichtige Informationen, wie Sie Ihre Haselnuss-Sträucher richtig pflegen und schneiden.
Haselnuss-Sträucher gehören zu den ältesten heimischen Obstsorten. Ihre Früchte sind wahre Energielieferanten, da die Kerne zu etwa 60 Prozent aus pflanzlichen Fetten bestehen, von denen mehr als 90 Prozent ungesättigt sind. Darüber hinaus sind Haselnüsse reich an B-Vitaminen, Vitamin E sowie wichtigen Mineralien und Spurenelementen.
Es gibt zwei Hauptarten: Die Zellernuss (Corylus avellana), erkennbar an den halb offenen Hüllblättern, und die Lambertsnuss (Corylus maxima), die vollständig von ihren Hüllblättern umschlossen ist. Aus diesen beiden Urformen wurden zahlreiche Sorten gezüchtet, wie beispielsweise die empfehlenswerten ‘Bergers Zellernuss’, ‘Daviana’, Lambertsnuss ‘Purpurea’ und ‘Webbs Preisnuss’. Da Haselnüsse auf Windbestäubung angewiesen sind, ist es wichtig, mehrere Sorten zu pflanzen, wenn kein anderer Haselstrauch in der Nähe wächst.
Der perfekte Schnitt für Haselnuss-Sträucher
Haselnuss-Sträucher können bis zu sieben Meter hoch und vier bis fünf Meter breit werden. Ohne Schnitt verdichten sie sich, wodurch weniger Licht ins Innere gelangt und die Nussbildung nachlässt. Entfernen Sie daher regelmäßig alte Äste in Bodennähe oder an den unteren Verzweigungen und lassen Sie dafür kräftige Jungtriebe stehen. Dünne, weit vom Zentrum wachsende Ruten sollten im Sommer entfernt werden, solange sie noch grün und weich sind. Wenn der Rückschnitt versäumt wurde, empfiehlt es sich, den Strauch bis auf Kniehöhe zurückzuschneiden – ein radikaler Rückschnitt, den Haseln gut vertragen, auch wenn die nächste Ernte zwei bis drei Jahre auf sich warten lässt.
Haselnuss als Stämmchen erziehen
Neben der typischen Strauchform eignet sich die Haselnuss, insbesondere großfrüchtige Sorten wie die ‘Hallesche Riesennuss’, auch als kleiner Hausbaum. Diese Baumform bringt frühere Erträge und erleichtert den Schutz vor Schädlingen, wie dem Haselnussbohrer. Wählen Sie vier bis fünf stabile Äste, um eine Hohlkrone zu formen, und entfernen Sie alle übrigen Triebe. Achten Sie darauf, senkrecht wachsende “Wasserschosse” rechtzeitig zu entfernen.
Egal ob als Baum oder Strauch: Die besten Nüsse reifen an sonnigen Standorten. Schattenplätze führen zu geringeren Erträgen. Achten Sie beim Pflanzen auf einen Abstand von etwa fünf Metern für Sträucher und sechs Metern für Bäumchen.
Weitere Pflegetipps
Um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen, sollten Sie den Boden regelmäßig auflockern und Unkraut entfernen. Dies hilft, den Befall durch den Haselnussbohrer zu vermeiden und verhindert, dass sich Feldmäuse ansiedeln, die an den Wurzeln nagen. Lassen Sie jedoch der Haselmaus ihren Lebensraum – diese seltene Art profitiert von den nährstoffreichen Haselnüssen, um sich für den Winterschlaf zu wappnen.
Mit diesen Pflegetipps sorgen Sie dafür, dass Ihre Haselnuss-Sträucher gesund bleiben und reichlich Früchte tragen.