Der Anbau von Tomaten ist eine beliebte Beschäftigung für viele Hobbygärtner. Doch dabei gibt es einige Stolpersteine, die es zu vermeiden gilt. In diesem Leitfaden erfahren Sie, welche sieben typischen Fehler beim Tomatenanbau oft gemacht werden – und wie Sie diese umgehen können. Mit den folgenden praktischen Tipps steigern Sie Ihre Gartenkompetenz und verbessern Ihre Chancen auf eine reichhaltige Tomatenernte.
1. Die falsche Tomatensorte wählen
Es gibt zwei Haupttypen von Tomaten: determinierte und indeterminierte Sorten.
Determinierte Sorten wachsen bis zu einer festen Höhe (ca. 90–120 cm) und fruchten innerhalb eines kurzen Zeitraums. Sie sind ideal für kleine Gärten oder den Anbau in Töpfen.
Indeterminierte Sorten wachsen während der gesamten Vegetationsperiode und können Höhen von bis zu 4 m erreichen. Diese Sorten eignen sich besser für Hochbeete oder Freilandgärten.
Empfohlene Sorten:
Determinierte Sorten: Roma, Rutgers, Better Bush, Celebrity
Indeterminierte Sorten: Cherokee Purple, Brandywine, Big Beef, Better Boy
2. Zu enger Pflanzabstand
Tomatenpflanzen benötigen Platz, um zu gedeihen:
Indeterminierte Sorten: Mindestens 60 cm Abstand zwischen den Pflanzen. Das verbessert die Luftzirkulation und verringert das Krankheitsrisiko.
Determinierte Sorten: Eignen sich für große Töpfe (mindestens 25–30 Liter Volumen) mit ausreichend Platz für eine Pflanze pro Topf.
3. Fehler beim Stützen der Pflanzen
Tomatenpflanzen müssen gut abgestützt werden, um gesund zu wachsen.
Determinierte Sorten: Einfache Tomatenkäfige reichen aus.
Indeterminierte Sorten: Verwenden Sie stabile Stützen wie Holzpfähle (mindestens 180 cm) oder robuste Käfige. Für hohe Sorten wie „Super Sweet 100“ sollten die Stützen bis zu 3,5 m hoch sein.
Tipp: Befestigen Sie die Pflanzen mit weichen Materialien wie Gartenbändern oder Stoffstreifen, um die Stiele nicht zu beschädigen.
4. Falsche Bewässerungstechniken
Tomatenpflanzen sollten gleichmäßig und richtig bewässert werden:
Richtig: Gießen Sie die Pflanzen an der Basis, damit Wasser die Wurzeln erreicht.
Falsch: Vermeiden Sie das Benetzen der Blätter, da dies Krankheiten wie die Krautfäule begünstigt.
5. Unregelmäßiger Bewässerungszeitplan
Ein unregelmäßiger Bewässerungsplan führt häufig zu Blütenendfäule. Diese entsteht, wenn die Calciumaufnahme durch ungleichmäßige Feuchtigkeit gestört wird. Sorgen Sie dafür, dass die Erde stets gleichmäßig feucht, aber nicht zu nass ist.
6. Zu viel oder zu wenig Schnitt
Ein ausgewogenes Maß an Schnittmaßnahmen ist entscheidend:
Zu viel Schnitt: Setzt die Früchte intensiver Sonneneinstrahlung aus, was Sonnenbrand verursachen kann.
Zu wenig Schnitt: Führt zu dichter Vegetation, die die Luftzirkulation behindert und Krankheiten begünstigt.
Tipp:
Determinierte Sorten: Entfernen Sie nur die unteren Blätter, die den Boden berühren.
Indeterminierte Sorten: Schneiden Sie regelmäßig einige innere Triebe, um die Luftzirkulation zu fördern.
7. Düngungsfehler
Eine ausgewogene Düngung ist essenziell für den Tomatenerfolg:
Überdüngung: Führt zu Nährstoffverbrennungen, sichtbar an weißen oder braunen Blattspitzen.
Unterdüngung: Kann durch gelbliche Blätter angezeigt werden.
Empfehlung: Verwenden Sie Fischemulsionsdünger, der langsam Nährstoffe freisetzt und Überdüngung vermeidet.
Saisonale Tipps für den Tomatenanbau
Frühling: Beginnen Sie mit der Anzucht der Setzlinge 6–8 Wochen vor dem letzten Frost. Härten Sie die Pflanzen ab, bevor Sie sie ins Freiland setzen.
Sommer: Mulchen Sie den Boden, um Feuchtigkeit zu speichern, und achten Sie auf Schädlinge wie Blattläuse und Tomatenminiermotten.
Herbst: Ernten Sie unreife Tomaten vor dem ersten Frost und lassen Sie sie drinnen nachreifen.
Winter: Reflektieren Sie Ihre Anbaustrategien und planen Sie für die nächste Saison.
Durch die Anwendung dieser Tipps maximieren Sie Ihre Erfolgschancen beim Tomatenanbau. Ob im Garten oder auf dem Balkon – Ihre Tomatenpflanzen werden zu einem echten Highlight!
Haben Sie eigene Tipps oder Erfahrungen? Teilen Sie diese gerne in den Kommentaren!