Pfirsichbaum schneiden: Sommerschnitt

Das Besondere beim Schnitt des Pfirsichbaumes ist, dass er eine sogenannte Hohlkrone* bekommt. Ein Pfirsichbaum sollte später drei oder vier Gerüst-Äste besitzen, aber keinen Mitteltrieb. Eine weitere Besonderheit ist, dass unbrauchbare Blütentriebe herausgeschnitten werden müssen. Als Anfänger musst du keine Bedenken haben, ob am Ende alles 100 % richtig geschnitten ist. Prinzipiell wird beim Pfirsich lieber zu viel zurückgeschnitten als zu wenig.

Die Regeln für den Pfirsichbaumschnitt kann man sich so merken, dass er ähnlich wie bei der Sauerkirsche ausgeführt wird. Der Baum bildet vorzugsweise Triebe an den Triebenden (Terminalknospen). Beim Sauerkirschbaum führt dies dazu, dass er immer längere Zweige bekommt, die dann überhängen. Beim Pfirsich ist das Prinzip dasselbe, nur hängen hier die Äste nicht über, sondern wachsen starr davon.

Für beide Gehölze gilt:

  • Pfirsich jedes Jahr schneiden! Arbeiten im Sommer.
  • Wichtig ist: Schneide das Obstgehölz jedes Jahr, also regelmäßig, sonst wächst er immer mehr nach oben heraus und wird unten kahl.

Die einfachste Methode ist es, jährlich gleich nach der Ernte die zu dicht stehenden und die zu starken nach innen wachsenden Triebe zu entfernen. Ein Pfirsichbaum ist recht einfach aufgebaut: Er hat die besagten drei bis vier Gerüst-Äste (und dadurch die oben beschriebene “hohle Krone” ohne Mitteltrieb) und an diesem Baumgerüst wachsen Fruchtäste, die selber wieder kleine Seitentriebe haben können. Alle drei Jahre werden diese Fruchtäste (später Früchte tragend) auf basisnahe Seitentriebe (unterer Bereich) zurückgesetzt.

Die Gerüst-Äste sollten ebenfalls immer wieder einmal zurückgeschnitten werden. Auf ihnen bilden sich neue Gerüst-Äste, die den Baum von unten her füllen.

Schnittarbeiten im Frühjahr zur Blütezeit

Neben diesem Obstbaumschnitt im Sommer (geht auch im Vorfrühling) gibt es noch einen Fruchtholzschnitt zur Blütezeit. Beim Pfirsich gibt es Holztriebe sowie sogenannte wahre und falsche (blattlose) Fruchttriebe.

  • Holztriebe: Diese sind nur mit spitzen Blattknospen besetzt und werden am besten auf ein bis zwei Knospen eingekürzt.
  • Wahre Fruchttriebe: Diese haben auf dem größten Teil ihrer Länge Drillingsknospen. Eine Blattknospe wird dabei von zwei Blütenknospen bzw. von Fruchtansätzen flankiert. Diese Fruchtruten bringen Neutriebe, die die Grundlage für den nächstjährigen Ertrag und die Ernährung der sich entwickelnden Früchte bilden. Damit die aus den Blattknospen neu wachsenden Triebe kräftig genug werden und die Früchte nicht zu klein bleiben, sind die wahren Fruchttriebe auf zwei bis sechs Blüten- bzw. Fruchtansätze einzukürzen.
  • Falsche Fruchttriebe (blattlose Blütentriebe): Diese sind auf ihrer ganzen Länge vorwiegend nur mit rundlichen Blütenknospen besetzt. Da bei ihnen später die Blätter zur Ernährung der Früchte fast völlig fehlen, werden sie ganz abgeschnitten oder, falls vorhanden, auf eine basisnahe Triebknospe zurückgenommen, sodass dort ein neuer Ast austreiben kann.

Ein neu gepflanzter Pfirsich darf noch seinen Mitteltrieb behalten. Beim Pflanzschnitt werden einfach nur alle Triebe um 1/3 gekürzt. Erst nach der ersten oder zweiten Ernte wird der Mitteltrieb relativ weit unten im Baum herausgeschnitten.

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