Der Kirschbaum, ob Süß- oder Sauerkirsche, ist eine Bereicherung für jeden Garten. Dieser Artikel bietet detaillierte Informationen zur Pflanzung, Pflege und Erhaltung dieser beliebten Obstbäume. Von der Herkunft über Sortentipps bis zur Krankheitsprävention erfahren Sie alles, um erfolgreich Kirschbäume zu kultivieren.
Herkunft und Abstammung:
Süß- und Sauerkirschen gehören zur Gattung Prunus, innerhalb der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Vogelkirsche ist die Wildform der Süßkirsche, während die Abstammung der Sauerkirsche möglicherweise auf eine Hybridisierung zurückzuführen ist. Die Ursprünge der Kirschbäume liegen in Europa und Mittelasien, aber sie haben sich auch in Nordafrika, Amerika und Indien ausgebreitet. Der Anbau von Süßkirschen begann bereits im antiken Rom und setzte sich später in Germanien, Gallien und Britannien fort.
Kirschbaum:
Baden-Württemberg führt den Anbau von Süßkirschen in Deutschland an, gefolgt von der Fränkischen Schweiz, Brandenburg und dem niedersächsischen Alten Land. In der Region Zug in der Schweiz prägen Bräuche wie der „Chriesisturm“ die Kirschernte seit dem 17. Jahrhundert.
Sauerkirsche im Aufschwung:
Die Sauerkirsche hat in den letzten Jahrzehnten gegenüber der Süßkirsche an Bedeutung verloren, erlebt jedoch aufgrund ihres gesundheitlichen Nutzens, wie antioxidativ wirkenden Phenolen und Anthocyanen, eine Renaissance. Sauerkirschbäume sind anspruchsloser und eignen sich auch für kleinere Gärten.
Aussehen und Wuchs:
Süßkirschen wachsen als Bäume mit großen Kronen, während Sauerkirschen gedrungene Gehölze mit leicht überhängenden Zweigen sind. Die Blätter sind elliptisch, gezähnt und haben zwei Nektardrüsen. Die Früchte reifen je nach Sorte zwischen April und Mai und entwickeln sich zu Steinfrüchten.
Standort und Boden:
Kirschbäume bevorzugen sonnige Standorte mit gut durchlässigem, humusreichem Boden. Die Sauerkirsche ist weniger anspruchsvoll als die Süßkirsche, die auf kalten, verdichteten Böden versagt. Der richtige Standort und Boden sind entscheidend, um Gummifluss und Frostrisse zu vermeiden.
Fruchtfolge und Mischkultur:
Um Bodenmüdigkeit vorzubeugen, sollten Kirschbäume nicht wiederholt an denselben Ort gepflanzt werden. Der Einsatz von Nematoden-Feinden wie Ringelblumen kann die Bodenqualität verbessern.
Pflanzung und Vermehrung:
Die Pflanzung erfolgt idealerweise im Herbst. Je nach Wuchsform variiert der Platzbedarf zwischen 10 und 50 Quadratmetern. Die Vermehrung erfolgt durch Okulieren oder Pfropfen. Regionale Sorten werden zunehmend bevorzugt, da sie besser an lokale Bedingungen angepasst sind.
Pflege und Befruchtung:
Kirschbäume benötigen regelmäßige Pflege, einschließlich Mulchen im Frühjahr und einem Weißanstrich im Winter. Die Befruchtung ist besonders bei Süßkirschen wichtig, da sie oft auf eine Befruchtersorte angewiesen sind. Die Erntezeit erstreckt sich über zwei Monate, wobei Sauerkirschen oft zu Nektar, Konfitüre oder Likören verarbeitet werden.
Krankheiten und Schädlinge:
Kirschbäume sind anfällig für verschiedene Krankheiten wie Monilia-Spitzendürre und Schrotschusskrankheit. Die Prävention durch geeignete Standortwahl und regelmäßige Pflege ist entscheidend.
Abschließend bietet dieser Artikel eine umfassende Anleitung für die erfolgreiche Kultivierung von Kirschbäumen, von der Auswahl der Sorten bis zur Ernte und Verarbeitung der Früchte.