Der Hibiskus ist unzweifelhaft eine der attraktivsten Kübelpflanzen für Balkon und Terrasse. Wenn ihr die Blüten des Hibiskus genießen möchtet, solltet ihr euch mit dem Einmaleins der Hibiskus Pflege beschäftigen. In diesem Beitrag möchte ich von meinen Erfahrungen mit dem Hibiskus berichten. Bei der Hibiskus Pflege habe ich einige wichtige Eigenschaften des tropischen Hibiskus kennengelernt. Nur wenn man diese kennt, kann man den Hibiskus dauerhaft richtig pflegen.
Wissenswertes zum Hibiskus
Wenn man über die Hibiskus Pflege berichtet, muss zunächst geklärt werden, um welchen Hibiskus es gehen soll.
Der Hibiskus – eine Pflanze mit Verwechslungsgefahr
Die Gattung Hibiskus gehört zu den Malvengewächsen und umfasst mehrere hundert Arten. Der deutsche Name für Hibiskus ist Eibisch. In diesem Beitrag geht es um den Chinesischen Roseneibisch, der botanisch Hibiscus rosa sinensis heißt. Häufig verwechselt wird der chinesische Hibiskus mit dem Hibiscus syriacus. Aber auch der Hibiscus syriacus ist wunderschön. Bei Lubera könnt ihr viele verschiedene Hibiscus syriacus Sorten kaufen.
Dieser Strauch- oder Garteneibisch stammt zwar ebenfalls aus China bzw. Taiwan ist aber hierzulande winterhart. Gerade im August blühen die Hibiskussträucher in vielen Gärten in voller Pracht. Das tun sie als ausgepflanzte Gartensträucher ohne große Pflege, so dass ich mich in diesem Beitrag ganz dem chinesischen Hibiskus zuwenden kann.
Hibiskus rosa sinensis – berühmte Wappenpflanze Hawaiis
Der tropische Hibiskus ist eine berühmte Pflanze. Nicht zuletzt deswegen, da sie als Wappenpflanze das Symbol Hawaiis ist. Dort ist sie nicht nur weit verbreitet, sondern besitzt hohes Ansehen. Staatsgästen werden Hibiskus als Geschenk überreicht, denn der chinesische Roseneibisch ist Symbol königlicher Macht und Würde. Der Hibiskus ist aber auch Teil der Popkultur: er schmückt Hawaiihemden ebenso wie Autoaufkleber oder andere tropische Ansichten. Markant sind seine langen Stempel, die der Blüte neben den großen Blütenblättern einen besonders ausladenden Eindruck geben.
Übrigens ist der Hibiskus in den Tropen eher ein Winterblüher. Ursächlich dafür ist, dass der Hibiskus nur im Temperaturbereich zwischen 18° und 28° C blüht. Das bringt ihn glücklicher Weise bei uns im Sommer zur Blüte, so dass er hierzulande zum begehrten Kübelstar geworden ist. Er kann aber auch bei uns im Winter in der Wohnung blühen. Dazu erfahrt ihr weiter unten mehr beim Thema Überwinterung.
So gelingt die Hibiskus Pflege
Die tropische Pflanze zeigt ihre einzigartige Blüte aber nur, wenn die Pflege des Hibiskus so verläuft, dass er sich bei uns wie in den Tropen oder zumindest in den Subtropen fühlt.
Der ideale Hibiskus Standort
Entscheidend bei der Hibiskus Pflege ist der richtige Standort im Sommer sowie ein geeignetes Winterquartier. Hibiskuspflanzen sind anspruchsvoll und hierzulande echte Exoten.
Der Hibiskus ist auch in Pink eine Schönheit!
Der Standort im Frühjahr und Sommer
Die Zeit im Freiland beginnt bei der Hibiskus Pflege im mittleren Frühjahr, wenn der Frost vorbei ist und die Temperaturen immer häufiger sowohl tags als auch nachts im zweistelligen Bereich liegen. Dann kann man den Hibiskus nach draußen stellen, damit er dort Sonne tanken und wachsen kann. Der ideale Standort ist vollsonnig und geschützt, so dass auch die Wärmestunden ausreichen, um den Hibiskus zur Blüte zu bringen. Ich stelle den Hibiskus im Topf in ein Blumenbeet. Dort passen nicht nur seine Blüten hervorragend zu den anderen Blüten. Vielmehr ist er auch geschützt und bekommt die volle Sonne. Im Beet kann er stehenbleiben, bis im nächsten Herbst neuer Frost droht.
Das Winterquartier für den Hibiskus
Das Winterquartier muss den Wärmebedürfnissen des Hibiskus entsprechen. Er benötigt auch im Winter Temperaturen im zweistelligen Bereich. Er kann also nicht in einem kalten Gewächshaus oder Wintergarten überwintern. Dort würde der Hibiskus seine Blätter verlieren. Beim Wiederaustrieb tut sich der Hibiskus hierzulande schwerer als etwa Zitruspflanzen. Manchmal schafft die Pflanze den Austrieb nicht und geht ein, was natürlich sehr schade ist. Eine Überwinterung im beheizten Wintergarten ist allerdings sehr gut möglich.
Glücklicher Weise kann der Hibiskus aber auch sehr gut im Haus überwintern. Ich habe meine Hibiskus Pflanzen im Winter im Keller bei einer Temperatur von 15° C. Licht, das sie auch im Winter reichlich benötigen, erhalten sie von einer Energie-Pflanzenlampe* oder LED-Pflanzenlampe*, die ca. 2000 lux bringt. Die Lampe hänge ich mit einem Abstand von 30 cm zur Pflanze auf. So ist das Licht, das das Laub erreicht, besonders intensiv.
Im späten Winter bildet der Hibiskus Blüten, so dass ich ihn vom Keller ins Wohnzimmer stelle. Dort sind die Hibiskusblüten natürlich ein fantastischer Hingucker und stimmen auf das bald beginnende Frühjahr ein.
Den Hibiskus richtig gießen
Neben dem Standort ist richtige Gießen ein Erfolgsfaktor beim Hibiskus. Dabei ist er empfindlich. Sowohl bei zuviel als auch zu wenig Wasser bekommt der Hibiskus gelbe Blätter und verliert diese dann. Also muss man ihn sowohl im Winter als auch im Sommer moderat feucht halten. Ich setzte dazu einen Feuchtigkeitsmesser* an, mit dem ich den Hibiskus bei einer mittleren Feuchte halte. Das bedeutet, dass er im Winter eher 2 Mal in der Woche, im Sommer ca. 3 Mal pro Woche Wasser bekommt.
Das Wasser kann auch Leitungswasser sein, wenn ihr kein Regenwasser habt. Das Wasser sollte abgestanden sein, dann hat es auch die richtige Temperatur. Den Hibiskus kann man mit dem abgestandenen Wasser ganztägig gießen, denn die Temperatur des Wassers passt immer zur Temperatur der Pflanze.
Der passende Dünger für den Hibiskus
Als Topf- oder Kübelpflanze braucht der Hibiskus regelmäßig Dünger, damit er ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist. Ich empfehle Plantas Blütenzauber*, mit dem ich schon seit vielen Jahren sehr schön blühende Pflanzen habe. Die Düngezeit ist von Mai bis August. Dann bekommt der Hibiskus einmal in der Woche mit dem Gießwasser Blütenzauber verabreicht. Dieser sollte ein NPK-, also Stickstoff-Phosphat-Kalium-Konzentration von 20% – 15% – 20% haben. Weiter benötigt der Hibiskus wichtige Spurenelemente. Dazu gehören die Klassiker Eisen, Zink, Magnesium ebenso wie Kupfer, Bor, Zink, Mangan und Molybdän. Die Dosierung des Düngers sollte immer nach den Anweisungen des Herstellers erfolgen, natürlich solltet ihr aber Fingerspitzengefühl mitbringen und nicht zuviel düngen. Überdüngung erkennt ihr an braunen Rändern an den Blättern. Das sollte natürlich unbedingt vermieden werden.
So könnt ihr den Hibiskus schneiden
Auch beim Schneiden gibt es bei Hibiskus Stämmchen einige Besonderheiten. Zunächst einmal werdet ihr nach dem Kauf feststellen, dass es erst einmal nichts zu schneiden gibt. Der Hibiskus wächst nämlich nicht. Ursächlich dafür ist ein chemiches Stauchungsmittel, das regelmäßig in der Hibiskusproduktion eingesetzt wird. Es soll verhindern, dass der Hibiskus zu sperrig wächst. Allerdings vermindert sich der Effekt der Stauchung nach ca. 2 Jahren, so dass dann endlich das Wachstum startet.
Dann entwickelt sich der Hibiskus eben sperrig. Also ist irgendwann ein Rückschnitt erforderlich, der dem der Rosen ähnelt. Ihr könnt also problemlos die Äste um die Hälfte kürzen. Beim Schneiden solltet ihr darauf achten, dass unterhalb der Schnittstelle eine Knospe nach außen zeigt. Aufgrund der Besonderheit der Winter- und Sommerblüte beim Hibiskus ist der ideale Schnittzeitraum die erste Maihälfte.
Das Umtopfen beim Hibiskus
Ähnlich wie beim Schneiden ist das Umtopfen erst nach einiger Zeit erforderlich. Etwa im dritten Jahr nach der Anschaffung solltet ihr dem Hibiskus neue Erde und einen neuen, größeren Topf geben. Die Erde sollte durchlässig sein, damit der Hibiskus keine Staunässe bekommt. Das Umtopfen kann wie das Schneiden auch in der ersten Maihälfte erfolgen. Ihr solltet den Hibiskus stets in einen Topf mit Abflusslöchern stellen. Wenn er in der Wohnung steht, müsst ihr ihn natürlich auf eine Unterschale oder in einen Übertopf setzen.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
FAQ – die wichtigsten Fragen und Antworten zu Hibiskus Pflege
Braucht Hibiskus viel Pflege?
Hibiskus ist recht pflegeintensiv. Gefällt ihm sein Standort nicht und/oder bekommt er seiner Meinung nach nicht genügend Zuwendung, zeigt er seinen Missmut durch Knospenabwurf. Die Hibiskus Pflege lohnt sich jedoch: die Zierpflanzen sind eine echte Augenweide und können sehr alt werden.
Wie oft muss ich Hibiskus giessen?
Regelmässige Wassergaben sind in der Wachstumsphase unabdingbar, wobei diese nicht zu üppig ausfallen sollten. Staunässe mag der Hibiskus gar nicht. Während der Ruhezeit bekommt er nur so viel Wasser, dass sein Wurzelballen nicht austrocknet.
Warum werden Hibiskus Blätter gelb?
Staunässe ist unerwünscht, Trockenheit allerdings auch. Steht ein Hibiskus zu trocken, vergilben seine Blätter, werden schlapp und fallen schliesslich ab.
Kann der Hibiskus Sonne vertragen?
Im Sommer fühlt sich der Hibiskus draussen sehr wohl. Ideal ist ein vollsonniges, jedoch geschütztes Plätzchen auf dem Balkon oder der Terrasse.
Wann muss ich den Hibiskus düngen?
Während der Vegetationsphase benötigt der Hibiskus ausreichend Nährstoffe für die Blütenbildung. So sollte er einmal die Woche mit Dünger versorgt werden. Bitte bei der Dosierung nicht übertreiben: eine Überdüngung, die an braunen Blatträndern zu erkennen ist, ist ebenso schädlich wie eine Unterversorgung mit Nährstoffen.
Was mache ich mit verblühtem Hibiskus?
Um die Blütenbildung zu fördern, können im späten Winter die Blütetriebe des Vorjahres zurückgeschnitten werden.
Muss ich den Hibiskus schneiden?
Es ist nicht zwingend notwendig, den Hibiskus zu schneiden. Es gibt jedoch immer Gründe, warum dies sinnvoll sein kann. So dienen Schnittmassnahmen der Verjüngung älterer Exemplare, der Blütenbildung sowie der Entfernung kranker, vertrockneter oder beschädigter Triebe.